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Rechnungslegung von Krankenhausern: Eine Gegenuberstellung von HGB / KHBV und IFRS
Bok av Jesko Niedziela
Das zum Stichtag 01.01.1993 reformierte Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) hat zu grundlegenden Veranderungen in der Bewertung von Dienstleistungen der Krankenhauser gefuhrt. Ab diesem Zeitpunkt gelten sie als Wirtschaftsunternehmen, denen wie jeder gewinn - maximierenden Organisationsform eine betriebswirtschaftliche Unternehmensstrategie gegenuber den anderen Marktanbietern zu Grunde liegt. Im Kern besagt die Reform, dass das zuvor geltende Selbstkostendeckungsprinzip und damit die volle Ubernahme der Kosten eines Krankenhauses, aufgehoben wurde. Diese Kosten betreffen die Pflegesatze einschlielich operativer Leistungen fur jeden Patienten, die von den Krankenversicherungen bzw. Pflegeversicherungen bis dato vollstandig ubernommen wurden. Weitere Kosten wie Investitionen in medizinische Gerate und Gebaude werden weiterhin, bei Erfullung der gesetzlich geforderten Bedingungen, vom jeweiligen Bundesland erstattet. Die sogenannte Duale Finanzierung, bildet die Besonderheit im Rahmen der wirtschaftlichen Betrachtung von deutschen Krankenhausern. Den Ausstieg aus der Selbstkostendeckung, charakterisiert unter anderem 17 Abs. 1 KHG: ' Die Pflegesatze und die Vergutung fur vor - und nachstationare Behandlung nach 115 a des Funften Buches Sozialgesetzbuch sind fur alle Benutzer des Krankenhauses einheitlich zu berechnen. Die Pflegesatze sind im Voraus zu bemessen. Bei der Ermittlung der Pflegesatze ist der Grundsatz der Beitragssatzstabilitat (71 Abs. 1 des Funften Buches Sozialgesetzbuch) nach Magabe dieses Gesetzes und des Krankenhausentgeltgesetzes zu beachten. Uberschusse verbleiben dem Krankenhaus; Verluste sind vom Krankenhaus zu tragen.' Das Krankenhuser Gewinne aber auch Verluste erwirtschaften knnen, unterscheidet deren Anforderungsprofil an die interne und externe Rechnungslegung kaum von dem eines mittelstndischen Unternehmens. Im Rahmen dieser Entwicklung, die Teil weiterer Reformen im deutschen Gesundheitswesen ist, sind an die Unternehmensleitung und vor allem die Rechnungslegung von Krankenhusern erhhte Anforderungen zu stellen. Dies bedeutet auch, dass Krankenhuser sich zunehmend in einem Wettbewerbsumfeld um Patienten, Mitarbeiter und finanzielle Ressourcen (beispielsweise Darlehen/ Kredite) befinden. Aussagefhige Informationen zur wirtschaftlichen Lage eines Krankenhauses sind somit nicht nur fr den internen Bereich wichtig, sondern auch fr Anteilseigner, Glubiger, Arbeitnehmer und Geschftspartner. Auerdem ist in den letzten Jahren ein Trend zur Privatisierung von Krankenhusern bzw. zur Bildung von privaten Krankenhauskonzernen zu erkennen. Muttergesellschaften von Wirtschaftsunternehmen stellen gem ihrer Verpflichtungen einen Jahresabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards auf. Auch der Jahresabschluss des 'Tochterunternehmens' wird danach nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufgestellt. Eine Betrachtung dieser Entwicklung ist deshalb sinnvoll und fr die Praxis hilfreich. Dieses Buch besteht aus zwei Teilen. Zunchst soll der Leser durch einen berblick ber ausgewhlte Grundlagen des Krankenhausmanagements, in relevante Zusammenhnge der deutschen Krankenhausbranche eingefhrt werden. (vgl. 2.) Den Kern bildet Kapitel 3, in dem die nationalen und internationalen Rechnungslegungssysteme (HGB / KHBV - IFRS) aktuell gegenbergestellt werden. Hierbei konzentriert sich der Verfasser ausschlielich auf die Betrachtung ausgewhlter, krankenhausspezifischer Bilanzpositionen, GuV - Posten sowie Jahresabschlussbestandteile. (vgl. 3.)