Unit d'habitation Typ Berlin : Anspruch und Wirklichkeit einer Wohnmaschine.

Bok av Clara Franziska Maria Weber Harald Bodenschatz Barbara Schonig
Als die Unit d'habitation Typ Berlin im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957 erbaut wurde, stand sie wie kaum ein anderes Bauwerk fr den Reformwillen, die Visionen und die stdtebaulichen Leitbilder der Nachkriegsmoderne. Le Corbusier erschuf eine "Wohnmaschine", die seinen Bewohnern ein gemeinschaftliches Wohnglck versprach: als selbstversorgende, autonome soziale Einheit. Ein damals wie heute umstrittenes Konzept.Clara Weber untersucht in ihrer vorliegenden Studie durch eine Post-Occupancy Evaluation die tatschliche Wohnsituation der Unit Typ Berlin und stellt diese Le Corbusiers Ansprchen gegenber. Die Zielsetzungen des Architekten werden mit den Ergebnissen einer quantitativen Befragung begleitet von qualitativen Interviews verglichen und auf der Grundlage theoretischer und praktischer Erkenntnisse der Wohnforschung auf Erfolg und Realittsbezug berprft. Einmalige Einblicke in den Wohnalltag der Berliner Corbusianer ergnzen bereits bestehende Studien zu Corbusiers "Wohnmaschinen" in Marseille und Nantes. Webers Arbeit folgt einem innovativen Modell interdisziplinrer Forschung, das sich der Kompetenzen der Architektur und der Sozialwissenschaften gleichermaen bedient. Ihre Ergebnisse bereichern die wissenschaftliche Diskussion zur Wirkung von Architektur ber eine reduktionistische Sicht auf die schlichte Gebrauchsqualitt hinaus und differenzieren auf diese Weise auch eine zu kurzschlssige Wechselwirkung von Gebude und gesellschaftlichen Verhltnissen. Die gewonnenen Erkenntnisse zur Kongruenz von Architektur und Nutzerbedrfnissen sind wegweisend fr eine zukunftsfhige und nachhaltige Architektur des verdichteten Wohnungsbaus.Webers Studie richtet sich sowohl an Schnittstellen der Disziplinen Architektur, Stadtplanung und Sozialwissenschaften als auch an ein allgemeines Publikum, das an Architektur und ihrem alltglichen Einfluss interessiert ist.