Die Heldenfigur als Erz hlstrategie im popul ren Spielfilm. Sind Comic-Superhelden mythische Erz hlfiguren? : Sind Comic-Superhelden 'mythische' Erzählfiguren?
Bok av Verena Sitz
Ende der 1970er Jahre entdeckte Hollywood einen Filmstoff, der sich als uerst lukrativ erwies: den Comic-Superhelden. Gleichzeitig bedeutete der Beginn des Blockbuster-Zeitalters auch einen Neuanfang fr die Konstruktion von Helden und das Geschichtenerzhlen im populren Kinofilm. Gewonnen wird diese Grundlage des modernen Geschichtenerzhlens aus mythischen Erzhlmustern.
Doch was ist dran an diesen formalen und motivischen Vorgaben? Worin liegt ihre Faszinationskraft, und werden sie tatschlich umgesetzt? Wie sind Superheldenfiguren konstruiert?
Diesen Fragen geht Verena Sitz anhand von Superman (1978), Batman (1989), Spider-Man (2002), Hulk (2003) und Daredevil (2003) nach. Systematisch betrachtet sie sowohl den Medientransfer vom Comic in den Film als auch die narrative und visuelle Gestaltung der Superheldenfilme sowie die Prsentation der Heldenbilder, die von Selbstfindung bis zur Selbstzerstrung reichen. Sie zeigt Mythologisierungs-Mechanismen der Story- und Figurenkonstruktion auf und arbeitet eine eigenstndige dramaturgische Struktur des Comic-Superheldenfilms heraus, die sich von gngigen Actionfilmen abgrenzt: die Doppelinitiation des Helden. Neben den vorherrschenden Drehbuchkonzepten der USA sttzt sich die Autorin bei ihrer Untersuchung auf berlegungen des Berliner Religionsphilosophen Klaus Heinrich zum mythischen Helden.