Die Entwicklung der russischen Ikonenmalerei von Theophanes dem Griechen bis Andrej Rublev

Bok av Ute Kreibich
Magisterarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Martin-Luther-Universitt Halle-Wittenberg (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung: Seit mehr als tausend Jahren ist die Ikone als Heiligenbild der Ostkirche Bestandteil orthodoxer Religionsausbung. Im Lauf der Jahrhunderte durchluft sie eine dynamische Entwicklung, die in enger Beziehung zu den geschichtlichen Ereignissen der Zeit steht. Der Begriff Ikone bezeichnet das ostkirchliche Heiligenbild. Zu Beginn der Ikonenmalerei wie auch whrend ihrer gesamten Entwicklung erfolgt ein Annehmen, Verarbeiten und Auseinandersetzen mit der hellenistischen und klassischen Kunst der Antike. Unter Justinian (527 - 567), dem eigenlichen Schpfer des byzantinischen Staates, wurden auch die Formen der antiken Kunst und Bildung weiterverwendet. Im Justinianischen Zeitalter (6. Jahrhundert) war es auch, als die Ikononmalerei ihre erste Blte erlebte. Im 8./9. Jahrhundert dagegen erlebte die Ikonenmalerei eine tiefe Krise im sogenannten Bilderstreit (Ikonoklasmus). In dieser Zeit war es nicht erlaubt, Heiligenbilder zu malen oder sie aufzuhngen. Die expressiven Darstellungselemente, die am Ende des 12. Jahrhunderts deutlich hervortreten, sollten schlielich im 13./14. Jahrhundert unter anderen Gegebenheiten eine neue Ausdruckssprache in der byzantinischen Ikone zur Folge haben. Im Jahre 1453 wurde Konstantinopel von den Trken erobert, womit das Ende der byzantinischen Kunst eingeleitet wurde, noch bevor die Anstze zur Ausreifung htten gelangen knnen. Doch in Ruland und auf dem Balkan wurden die reichen Traditionen der byzantinischen Ikonenkunst mit verschiedenen Vernderungen weitergepflegt. Die byzantinische Ikone erlebte in Ruland die reichste Weiterentwicklung. Sie versuchten, bestimmte Ikonentypen so darzustellen, wie sie sich die russischen Menschen vorstellten. Allen Ikonen der vormongolischen Zeit ist ein gemeinsamer Stil eigen, der auf eine byzantinische Grundlage verwei