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Virtuelle Unternehmen in der Medienwirtschaft
Bok av Oliver Grunzke
Inhaltsangabe:Einleitung:
Am 12.01.2000 titelte die Sddeutsche Zeitung in Anspielung auf eine Werbekampagne mit Boris Becker: Wir sind schon drin und schrieb in die Unterzeile: Digitale Offenbarung: Die virtuelle Welt wird die wirkliche. Anlass dazu war die Bekanntgabe der Fusion des grten Internet-Service-Providers der Welt, AOL, mit dem damals weltweit umsatzstrksten Medienkonzern, Time Warner. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ein Internet-Unternehmen seinen hohen Brsenwert nutzte, um ein anderes Unternehmen mittels Aktientausch zu bernehmen. Bis dahin waren es jedoch nur Objekte, die so virtuell waren wie das bernehmende Unternehmen selbst, und es blieb bei einem Geschft innerhalb der Internet-konomie. Beim Deal zwischen AOL und Time Warner war es erstmals dazu gekommen, dass ein Internet-Unternehmen einen traditionellen Konzern akquiriert hatte. Umgekehrt hatte es das schon fter gegeben zum Beispiel den Kauf der Suchmaschine Infoseek durch Walt Disney. Doch hier griff zum ersten Mal ein auf dem Internet basierender Newcomer, dessen Aktienwert zum damaligen Zeitpunkt um das Achthundertfache ber dem Wert von 1993 lag, nach einem traditionsreichen und mehr als fnfmal so groen Medienhaus, zu dem unter anderem das Musiklabel Warner Music Group, die Hollywoodstudios Warner Brothers, der Fernsehsender CNN und die Magazine Time, People, Fortune, Life und Sports Illustrated gehrten. Zum Zeitpunkt der bernahme war AOL den Brsianern rund 163 Milliarden Dollar wert, Time Warner aber nicht einmal die Hlfte davon.
Angetrieben werden solche Gro- und Megafusionen durch die Globalisierung der Mrkte. Gleichzeitig jedoch werden die Mrkte durch eine andere, scheinbar gegenlufige Tendenz gekennzeichnet. Die Informationstechnologie fhrte zu einem Triumph kleiner, innovativer Unternehmen, die sich ihre Flexibilitt durch eine mglichst weit gehende Virtualisierung ihrer Strukturen sichern wollten: den Virtuellen Unternehmen.
Durch den immer st