Erfindungen der Wirklichkeit : Kritik der Ausrichtung sozialer Arbeit am Paradigma des Konstruktivismus

Bok av Andreas Keck
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:Die vorliegende Arbeit entstand aus dem Anliegen heraus, sich einem derzeitig starken Trend in der Sozialen Arbeit wissenschaftlich anzunähern, und diesen nach eingehender und objektiver Darstellung kritisch zu hinterfragen. Der Trend, konstruktivistische Anleihen aus Philosophie und Neurobiologie zusehends in der Sozialen Arbeit zu etablieren, wird in Form einer logisch-philosophischen Abhandlung diskutiert. Die Arbeit gliedert sich in drei große Abschnitte, welche sich steigernd dem Hauptteil der Kritik annähern. Im ersten Abschnitt werden zunächst in einem kurzen Abriss die `Gründungsväter des Konstruktivismus dargestellt. Im Anschluss ermöglicht eine Erläuterung der grundlegendsten Standpunkte und Begriffe des neuen `Paradigma einen Einblick in dessen Funktions- und Wirkungsweisen. Der zweite große Abschnitt der Arbeit widmet sich der bereits weit vorangeschrittenen Rezeption des Konstruktivismus innerhalb der Sozialen Arbeit. Hierzu werden zunächst die Anwendungsmöglichkeiten des Konstruktivismus analog der klassischen Handlungsbegriffe Sozialer Arbeit diskutiert: Fall, Hilfe, Klient oder Problem als Dimensionen sozialen Handelns sind jeweils in ihrer konstruktivistischen `Kopplung dargelegt. Dies geschieht zunächst objektiv, also wertungsfrei. Auf die praktischen Überlegungen folgen in den nächsten Kapiteln, ebenfalls noch wertungsfrei, die Möglichkeiten des Konstruktivismus auf der Theorieebene. Im dritten und letzten Abschnitt erfolgt die kritische Prüfung des konstruktivistischen Ansatzes in Bezug auf dessen Anwendbarkeit innerhalb der Sozialen Arbeit. Analog zum zweiten Abschnitt konzentriert sich die Kritik zunächst auf praktische Konsequenzen und hierauf auf theoretische Implikationen. Die Abhandlung gelangt zu dem Ergebnis, dass sowohl praktische, als auch theoretische Konstruktivismusansätze innerhalb der Sozialen Arbeit einen umfassenden Paradigmenwechsel eingeleitet haben. Allerdings weist diese Entwicklung eine nicht unbedenkliche Umorientierung auf ein stark funktionalistisches und pragmatisches Welt- und Menschenbild auf. Das scheinbar ideale neue Leitkonzept für die Soziale Arbeit trägt, vor allem auch im ethischen Bereich, zahlreiche problematische Züge, die in dieser Arbeit eingehend diskutiert werden. Ich habe versucht, die Primärliteratur des neuen Paradigmas in eine einfache, verständliche Sprache zu übersetzen. Um hierbei weitere komplizierte Satzkonstruktionen zu vermeiden, habe ich bewusst auf die geschlechtsspezifische Unterscheidung verzichtet. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:1.Einleitung72.Die Ursprünge des Konstruktivismus82.1Das Dreigestirn eines neuen Paradigmas112.2Das Biological Computer Laboratory113.Einführung in das Denken des Konstruktivismus133.1Grundlegende Standpunkte des Paradigmas133.1.1Die Vorstellung von Wirklichkeit133.1.2Möglichkeiten und Bedingungen menschlicher Erkenntnis153.1.3Philosophiegeschichtliche `Pendants zum Konstruktivismus173.2Grundbegriffe des Konstruktivismus173.2.1Das Prinzip der undifferenzierten Codierung203.2.2Pragmatik als Leitmotto213.2.3Eine neue Dimension - Die Autopoiesis253.2.4Die Lehre von der Geschlossenheit233.2.5Selbstbezüglichkeit und Selbstgesetz der Organismen244.Kommunikation und Sprache im Konstruktivismus264.1Darstellung des klassischen Sprachmodells264.2Konstruktivistische Modifikationen und Ergänzungen275.Konstruktivismus in den Handlungsbegriffen der Sozialen Arbeit295.1Der konstruktivistische Fall-Begriff305.2Der modifizierte Klient-Begriff325.3Das Verständnis von Hilfe345.4Verhältnisbestimmung von Problem und Lösung365.5Pädagogische Interventionen386.Beispiel einer konkreten Anwendung: Die Lösungsorientierte Kurztherapie in der Familienh...