Vom Salon ins Leben : Jazz, Popularkultur und die Neuerfindung des Kunstlers in der fruhen Avantgarde

Bok av Anke J Hubel
Man mu absolut modern sein! - Diese Pramisse stand wie ein Leitstern uber zahlreichen Avantgarde-Bewegungen der 1910er- und 1920er-Jahre. Vom Salon auf die Strae, aus den esoterischen Zirkeln ins Leben, bevorzugt ins Nachtleben: Als Grenzganger zwischen den kulturellen Lebenswelten ging der neue Kunstlertypus im legeren Anzug und mit eingeklemmtem Augenzwickel zum proletarischen Boxkampf oder ins populare Variete. Er spielte in einer Jazzband, sammelte Schallplatten, tanzte Foxtrott sowie Charleston und erhob mithin nicht nur die Reklame zum kunstlerischen Prinzip, sondern verstand es auch geschickt, die erprobten PR-Strategien der Unterhaltungsindustrie fur seine eigenen Zwecke zu nutzen.Auf diesen Spuren folgt Anke J. Hubel den Protagonisten der damaligen Avantgarde-Bewegungen und widmet sich dabei insbesondere der vielschichtigen Beziehung, die die Kunstler mit der seinerzeit auerst popularen Jazzmusik eingingen. Der interdisziplinar angelegte Essay ist gleichermaen ein Stuck Medien- wie auch Zeitgeschichte.