Zwischenräume : gedichte

Bok av Cornelius Zimmermann
wörtertaumeln rolle den wörterteppich aus: rot lass ihn sein, schwarz lass ihn sein. aus fasern besteht er, staubstreichelndenstaubküssenden fasern; der staubsauger rollt über ihn hin: wörterlos liegt er: der laufteppich meiner unendlichen ankunft. mit einer kreissäge schneide ich wörter aus der flammenden sonne; herab stürzen die lemuren. meine finger zittern, sie fasern fadenlose fabeln und stochern mit taumelnden krückstöcken im gekritzelten staub. wie seifenblasen blähen die worte sich und fliegen wie brennende schmetterlinge, in die meine nadel versinkt. meine blütengewürzten träume zerrinnen im gully und erinnern sich an das windgepeitschte meer. rote dächer treiben über die wellen und drehen die zeiger in die ewigkeit der zahl zwölf. unreife früchte nagelt der schreiner auf das kreuz der gezähmten bäume, damit mit überkreuzten füßen ich stehen kann. ich habe nichts zu sagen. mit buschigen ruten verteilen die füchse das feuer über das trockene land und sengen mir die kuppen der finger. die flammen züngeln und schreiben wahnhafte texte in die himmel. ich bin kein ersatz für mich und zerschlage die spiegel. die engel heften mir ihre federn an und träufeln quecksilber in die ermüdeten augen mir. mein haar erflammt in der weis(s)heit des alters und erstickt meine rinnenden worte. über die brücke gehe ich, lese in den schattenworten der weiden- zweige und lasse mir fleisch um die füße wachsen. mit federnden fingern schreibe ich in den staub. warme winde wehen über die schrift und löschen die worte. ein löwe drängt in die stäbe seines käfigs sich und schreitet durch das gekrümmte metall. in schwarzem filz rollt sich der laufteppich meiner ankunft. ich -