G bekli Tepe

Bok av Harry Eilenstein
Seit 1995 mssen die Archologen die Frhgeschichte der Menschheit umschreiben - niemand hatte damit gerechnet, da es in der frhen Jungsteinzeit schon Tempel htte geben knnen ... vor 12.000 Jahren, gleich nach dem Ende der Eiszeit - und sie wurden zudem noch von Jgern statt von Ackerbauern errichtet. Die Tempel bestehen aus z.T. ber 5m hohen Pfeilern, die oft mit einer Vielfalt von Reliefs versehen sind: Stiere, Keiler, Widder, Kraniche, Geier, Schlangen, Skorpione, Spinnen, Htten, abstrakte Symbole und vieles mehr. Eine ganze Welt, von der man bis vor 15 Jahren nichts geahnt hatte, ffnete sich wieder. Diese Bilder sind keine Schrift, aber sie lassen sich trotzdem lesen. Es beginnt mit dem Erlernen von Vokabeln: der Panther ist das Adjektiv" fr Strke", die Herdentiere sind das Adjektiv" fr Fruchtbarkeit", der Kranich ist wie alle Vgel ein Hinweis auf die Seele, da man bei einem Beinahe-Tod sich selber ber seinem Krper schwebend erlebt. Als nchsten lassen sich dann die Szenen, in denen diese Tiere stehen, wie Stze" lesen: ein kopfloser Mann, der einen Vogelkopf ergreift, wird als Toter im Jenseits erkennbar, der sich in einen Seelenvogel verwandelt; ein Totempfahl mit einem Panthermann lt sich als ein Jger begreifen, der sich von seinen Ahnen die Kraft des Panthers wnscht, um mit Erfolg jagen zu knnen. Das Weltbild der Erbauer der Tempel von Gbekli Tepe am Oberlauf des Euphrat war die Grundlage fr die spteren schriftlichen Religionen. In den frhen berlieferungen finden sich die Bilder fast unverndert wieder: die Muttergttin mit dem Skorpion, die Geiergttin, der Urmensch Adam-Atum, der Seelenvogel, der ber der Mumie schwebt ... Durch die bis in kleine Details hinein genaue Analogie zwischen der Biographie eines Menschen und der Geschichte der Menschheit wird vieles in den Bildern verstndlicher - und die Bilder finden einen ganz persnlichen Bezug zum heutigen Menschen. Durch die Fortschritte der Sprachwissenschaft in d