Religion, Ernahrung und Gesellschaft : Ernahrungsregeln und -verbote in Christentum, Judentum und Islam

Bok av Marion. Röbkes
Unser tgliches Brot gib' uns heute!" So lautet die Bitte im christlichen Gebet Vater unser". Nicht nur die Frbitte um das Lebensnotwendige findet sich in der Religion, sondern ein ganz spezialisiertes System und Regelwerk der Nahrungsmittel, die erlaubt, verboten oder verpnt sind. In den drei groen Religionen (Christentum, Judentum, Islam) sind diese Regeln nicht einheitlich, manche berschneiden sich allerdings. Neben den Anforderungen an die zum Verzehr erlaubten Lebensmittel gibt es noch eine Vielzahl von Vorschriften, die sich auf die Zubereitung, die Schlachtung und auch die Aufbewahrung oder die Lagerung beziehen. Im jeweiligen liturgischen Kalender finden sich Tage, an denen manche Lebensmittel verboten oder zu bevorzugen sind. Das Fasten gehrt gleichermaen zum religisen Leben wie die Festtage und das gemeinsame Mahl. Diese religisen Speise- und Zubereitungsvorschriften, aber auch die Fast- und Feiertage wirken nicht nur im familiren Kreis. Sie prgen die Infrastruktur einer Gesellschaft, bilden eine Herausforderung fr die Gemeinschaftsverpflegung in vielen unterschiedlichen Institutionen und knnen sowohl fr ein Gemeinschaftsgefhl sorgen, wie auch Distanz zwischen den Menschen schaffen. Ernhrung in einer multikonfessionellen Gesellschaft ist zwar ein alltgliches Thema - aber nicht trivial.