Reisen im Kongogebiet

Bok av Richard Buttner
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an galt insbesondere Zentral- und Aquatorialafrika als ein wenig bekannter, weitgehend dunkler Fleck auf den Landkarten, den es noch zu entdecken galt. Deswegen brachen ab den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts eine ganze Reihe von Forschungsexpeditionen in diese ferne Weltgegend auf. Deutsche Unternehmungen hatten es dabei nicht immer leicht, befand sich doch recht bald schon fast der gesamte Kontinent im Kolonialbesitz der anderen europaischen Gromachte oder gehorte wenigstens zu deren politischem Einflussgebiet. Da das Deutschland des 19. Jahrhunderts zunachst alles andere als ein nationalstaatlich verfasstes Gebilde war und man auch im 1871 gegrundeten Deutschen Reich kolonialen Erwerbungen eher skeptisch gegenuberstand, waren die Moglichkeiten fur deutsche Reisegesellschaften, an den groen Entdeckungen dieser Zeit teilzuhaben, eher eingeschrankt. Um dem Abhilfe zu schaffen, wurde im April 1873 die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung Aquatorialafrikas gegrundet, ein Verein, dessen Aktivitaten vor allem verschiedene deutsche Landesherren, reiche Kaufleute sowie die Hansestadte finanzierten. Ganz offen wirtschaftliche und politische Absichten verfolgte die im Dezember 1876 in Berlin gegrundete Deutsche Afrikanische Gesellschaft, die bereits im April 1878 mit dem zuerst genannten Verein zur Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland fusionierte. Der 1858 geborene Richard Bttner machte sich neben seinen umfangreichen Afrika-Forschungen auch als Zoologe und Botaniker einen groen Namen. Im Auftrag der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland bereiste er mit einer Expedition in den Jahren 1884 bis 1886 den Kongo sowie das sdliche Kongobecken, das heute zum Staat Angola gehrt. In seinen Aufzeichnungen beschreibt er literarisch durchaus anspruchsvoll die groe Vorfreude, mit der man sich dem eigentlichen Ziel der Reise nherte, aber auch die Enttuschungen, gegen die man seit Beginn der Expedition anzukmpfen hatte.