Vertragsmanagement für Betreibermodelle

Im Rahmen der Globalisierung haben sich die Rahmenbedingungen der Unternehmen dramatisch geändert. Deregulierte Märkte, technische Fortschritte insbesondere in Bezug auf neue Möglichkeiten der Kommunikation und Zusammenarbeit bei gleichzeitig dramatisch gesunkenen Kosten führen zu mehr und intensiverem Wettbewerb. Etablierte Geschäftsmodelle werden unter einem zunehmenden Preisdruck und fehlender Differenzierungsmöglichkeiten in Frage gestellt. Unternehmen konzentrieren sich auf ihre Kernkompetenzen und vergeben nicht-differenzierende Leistungen nach außen. Hersteller von Sachleistungen versuchen über Dienstleistungen ihr Leistungsspektrum zu differenzieren und sinkende Umsätze und Margen im Produktgeschäft auszugleichen. Etablierte Wertschöpfungsstrukturen werden solchermaßen neu ausgerichtet. Betreibermodelle sind eine Ausprägung dieser neuen Kooperationsformen. Vor diesem Hintergrund entstehen neue Formen der interorganisatorischen Zusammenarbeit. Sie stellen hohe Anforderungen an traditionelle Anlagenhersteller, die aus einer "Produktwelt" kommen und mit der neuartigen Kombination von Sach- und Dienstleistungen konfrontiert sind.Im Zuge interdependenter und komplexerer Leistungsbeziehungen ist eine andere Qualität von formalen und relationalen Formen der Leistungsregelung (Governance) erforderlich. Aus transaktionenökonomischer Perspektive findet ein Übergang von hierarchischer zu marktlicher Koordination statt. Es entstehen hybride Formen der Kooperation. Neben dem Vertrag als formaler Mechanismus bildet sich Vertrauen als wesentliche relationale Kategorie heraus. Untersucht werden das Zusammenspiel und die Anwendbarkeit dieser Governance-Mechanismen im Rahmen der spezifischen Transaktionsumgebung "Betreibermodelle" aus der Perspektive des Anbieters. Aufbauend auf den resultierenden Erkenntnissen wird untersucht, welche organisatorischen Mechanismen zur Implementierung adäquater Governance-Mechanismen angegeben werden können. Effizientes Vertragsmanagement als Thematik bedingt hierbei eine interdependente Betrachtung - gleichsam aus einer Transaktions- (Betreibermodelle), Ergebnis- (Governance) und einer Organisationssicht.