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Ausdruck und Gebrauch. Dresdner wissenschaftliche Halbjahreshefte für Architektur - Wohnen - Umwelt / Ausdruck und Gebrauch : Wissenschaftliche Hefte für Architektur Wohnen Umwelt
Bok av Achim Hahn
Seit 2002 erscheinen die wissenschaftlichen Hefte AUSDRUCK UND GEBRAUCH. Die Zeitschrift hat sich unter der Herausgeberschaft von Professor Achim Hahn die Aufgabe gestellt, für das gesellschaftliche und kulturelle Feld, das sich zwischen Architektur, Wohnen und Umwelt aufspannt, eine Plattform zur Verfügung zu stellen. Hier sollen sich Theorie und Praxis kennenlernen, miteinander sprechen und sich so gegenseitig befruchten können. Das Spektrum der Autoren und Interviewpartner in den bisherigen Heften reichte von Architekten wie Matthias Sauerbruch über Städtebau- und Planungshistoriker wie Angelus Eisinger bis zu Neurobiologen wie Gerhard Roth.Das zehnte Heft erscheint mit dem Themenschwerpunkt "Stil". Die Beiträge schlagen einen Bogen zwischen der Kritik der frühen Moderne am althergebrachten, formalen Gebrauch von "Stil" hin zu Möglichkeiten einen erweiterten Stilbegriff für heutige architekturtheoretische Fragestellungen fruchtbar zu machen.Der Beitrag von Achim Hahn skizziert die Situation im Wien der Zeit vor dem 1. Weltkrieg und zeigt am Beispiel des kunstphilosophischen Werks Hermann Brochs wie in jenen Jahren Bau- zu Lebensstilen erweitert wurden und so zum Verschwinden des Stilbegriffs aus der Architekturdiskussion beitrugen. Dort wurde Stil in jenen Jahren durch ein anderes Schlagwort - "Leben" - abgelöst, wie Stefan Meissner in seiner Untersuchung deutscher Bauzeitschriften zwischen 1924-1929 darstellt.Katja Friedrichs Fallstudie greift den Begriff des Lebensstils auf und nähert sich mit seiner Hilfe den Wohnbiographien der Bewohner eines experimentellen Mehrfamilienhauses. Dabei wird deutlich, dass Lebensstile nicht einfach da sind, sondern sich, z.B. beim Bewohnen eines Hauses, erst entwickeln und entdeckt werden müssen.Alexander Smolian verbindet in seinem Text zu Rudolf Schwarz die Stildiskussion der Moderne mit dem persönlichen Lebens- und Denkstilstil des Architekten und skizziert, wie individuelle Weltsicht und Schaffen eines Menschen durch seine biographischen Verstrickungen geformt werden und ihre Spuren in seinen schriftlichen und baulichen Werken hinterlassen.Der Beitrag von Henrik Hilbig beschreibt schließlich das Arbeiten eines Architektenteams an einem konkreten Bauprojekt. Dabei drücken sich nicht nur die individuellen Denkstile der einzelnen Protagonisten in den Skizzen und Modellen aus, sondern verwandeln sich und damit ihre Träger im gemeinsamen Prozess des Entwerfens wieder.