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Georgica - Zeitschrift für Kultur, Sprache und Geschichte Georgiens und Kaukasiens / Georgica - Jahrgang 2011, Heft 34
Bok av Steffi Chotiwari-Jünger
Sprachwissenschaftliche Aufsätze: Der erste Artikel von Heinz Fähnrich beschäftigt sich mit der kartwelischen Benennung des Hauses. Der Autor schätzt ein, dass die Wurzel sax- nichts mit der Wurzel *xor- gemeinsam hat (wie oft vermutet), sondern einer Wurzel, die auch in dem Wort m-sax-ur-i "Diener" auftritt und deren Verbindung zu der Verbalwurzel *sax- (georg. sax-v-a "darstellen, befruchten, zeugen, einpflanzen", swan. li-sx-en-i "befruchten, zeugen, machen, tun, schaffen, bilden") zu vermuten ist.Der Beitrag von Wolfgang Schulze ist eine Fortsetzung eines Aufsatzes aus der Georgica Nr. 32. Es werden vier neuere udische Texte vorgestellt (Dialekt von Nizh), versehen mit einer ausführlichen Interlinear-Version, Übersetzung und Kommentaren zu Prozessen des Sprachwandels. Die Texte decken die drei Domänen 'folkloristische Erzählung', 'Bibelübersetzung' (Buch Jona) und 'private history' ab. Zugleich gibt der Beitrag einen Überblick über Inhalt und Umfang des insgesamt verfügbaren Korpus von Texten in dieser südostkaukasischen Sprache.Michael Knüppels Beitrag widmet sich dem bekannten Linguisten Karl Ernst Bouda (1901- 1979). Aufgrund dessen vielfältigen und vielgestaltigen Forschungen - vor allem jedoch seiner "omnicomparatistischen" Ansätze - ist er, was heute den wenigsten gegenwärtig sein dürfte, zu einem Pionier so vieler Forschungsrichtungen wie Kaukasiologie, Sibiristik und Baskologie, vor allem jedoch für die Untersuchungen weiterreichender Sprachverwandtschaften, wie sie sich uns heute in Gestalt solcher Gebilde wie dem Makro-Kaukasischen (= Baskisch + Burusaski + Nord- Kaukasisch), dem Déné-Finnischen bzw. Vasco-Déné oder dem Déné-Kaukasischen bzw. Sino- Kaukasischen zeigen. Neben Nachträgen zum Schriftenverzeichnis wird eine Würdigung gegeben.Die Arbeit von Jan Henrik Holst beschäftigt sich mit dem unregelmäßigen Verhältnis der Liquide in swan. "Lippe" und georg. "Mund". Die phonetische Rekonstruktion des diskutierten Wortes führt der Autor auf das Urkartw. zurück, die semantische Rekonstruktion für dieses Wort führt auf "Lippe".Im geschichtswissenschaftlichen Teil beschreibt Eckard Hübner die Chronologie, Genealogie und die Biografien der letzten Verwalter des Paschaliks Axalcixe anhand türkischer, georgischer und anderer Quellen ab dem Jahre 1744 bis zum Jahr der russischen Besetzung Axalcixes (1828), einen Zeitraum, für den kaum Literatur vorhanden ist. Selbst die Dshaqeli-Stammbäume bedeutender Georgienforscher wie Toumanoff und Brosset enden 1744. Im Gegensatz dazu geht der türkische Stammbaum im Anhang bis zur Gegenwart. Das Ziel des Artikels von Nugzar Ter-Oganov ist die Untersuchung der bürgerlichen Reformen in Georgien und die Lage der georgischen Juden in den 1850er/1860er Jahren (nach den Aufzeichnungen von Jeguda Cernyj). Das Verdienst Cernyjs besteht darin, dass er der ganzen jüdischen Welt die Existenz der Gemeinde der georgischen Juden vor Augen führte, einen unschätzbaren Beitrag zur Entstehung und Entwicklung der historischen Wissenschaften über sie leistete.Der Beitrag von Michael Swanidse beschäftigt sich mit der Botschaftstätigkeit von Mirza Gurgina Enak`olopaSvili in den Jahren 1776 bis 1777 in Istanbul, die sehr erfolgreich war und in deren Ergebnis die internationale Autorität König Erek`les wuchs, besonders zwischen den Khanen Transkaukasiens. Gleichzeitig rief die Annäherung König Erek`les an das Osmanische Reich eine Unzufriedenheit im Iran und in Russland hervor, wodurch das spezifische Gewicht Georgiens erhöht wurde.Roin Metrewelis Beitrag "Dialog im alten Georgien (erstes Viertel des 12. Jahrhunderts)" ist eine Untersuchung der aktiven diplomatischen Arbeit des alten Georgiens: die