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Rechnungslegung über schwebende Geschäfte : Analyse gegenwärtiger Konzeptionen zur Erfassung synallagmatischer Ansprüche und Verpflichtungen vor dem Hintergrund der Funktionen der externen Rechnungsle
Bok av Philipp Sturm
Der Grundsatz der Nichtbilanzierung schwebender Geschäfte hat in der externen Rechnungslegung traditionell seit jeher Bestand. Dennoch war er im Schrifttum nie ganz unumstritten. Vor allem hinsichtlich der Erfüllung der Informationsfunktion wurde dabei seine Berechtigung angezweifelt. In jüngerer Vergangenheit wurden die kritischen Äußerungen lauter und haben mit der Stimme der internationalen Standardsetter im Rahmen der Projekte zu den Themen "Leases" und "Revenue Recognition" zusätzliches Gewicht erhalten. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Arbeit das Ziel, die gegenwärtigen Konzeptionen zur Erfassung synallagmatischer Ansprüche und Verpflichtungen kritisch zu analysieren sowie einen eigenen Reformvorschlag zu entwickeln.Im ersten Teil werden für die beiden zentralen Funktionen der externen Rechnungslegung, die Zahlungsbemessung und die Informationsvermittlung, jeweils Grundprinzipien als Referenzrahmen für die Untersuchung aufgestellt. Im Anschluss werden Begriff und Merkmale zu schwebenden Geschäften als Untersuchungsgegenstand dargelegt.Der zweite Teil dient der Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Erfassung synallagmatischer Ansprüche und Verpflichtungen im Handels- und Steuerrecht sowie nach IFRS. Hierbei wird herausgestellt, dass die in den betrachteten Rechnungslegungskonzeptionen weitgehende Nichtbilanzierung weniger in der mangelnden Bilanzierungsfähigkeit, also der Qualifizierung als Vermögenswerte bzw. Schulden, sondern vielmehr in einem pauschalen Nichtbilanzierungsgrundsatz begründet ist.Im dritten Teil erfolgt eine Analyse der Zweckmäßigkeit des Nichtbilanzierungsgrundsatzes für schwebende Geschäfte und seiner Ausnahmen. Hierfür wird der Nichtbilanzierungsgrundsatz in seine beiden sich gegenseitig ergänzenden Begründungsansätze, die Vereinfachungs- und Übersichtlichkeitsthese sowie die Risikothese, zerlegt. Als Ergebnis wird der Nichtbilanzierungsgrundsatz in Kombination mit einzelnen Ausnahmen bei einer Zahlungsbemessungsfunktion als zweckmäßig eingestuft. Dagegen wird bei der Untersuchung der Informationsfunktion die Inadäquanz beider Begründungsansätze und damit des Nichtbilanzierungsgrundsatzes als Ganzes festgestellt.Der vierte Teil dient der Analyse der Überlegungen innerhalb der Projektgruppen der internationalen Standardsetter zu den Themen "Revenue Recognition" und "Leases". Diese deuten auf die Aufgabe eines pauschalen Nichtbilanzierungsgrundsatzes für schwebende Geschäfte hin und könnten so zu einer Verbesserung der Informationsvermittlung führen. Die vorgeschlagenen Konzepte weisen jedoch sowohl beim Bilanzansatz als auch bei der Bilanzbewertung Inkonsistenzen zu übergeordneten Grundsätzen auf und führen im Ergebnis nicht zu einer zweckmäßigen Lösung der Bilanzierungsproblematik für schwebende Geschäfte.Im fünften Teil wird schließlich ein eigener Vorschlag zur bilanziellen Erfassung synallagmatischer Ansprüche und Verpflichtungen unterbreitet. Dabei wird eine zweigliedrige externe Rechnungslegung als konzeptioneller Rahmen festgelegt: Ein für alle Unternehmen verbindlich aufzustellender zahlungsbemessungsorientierter Basisabschluss wird durch einen zusätzlichen umfassenden Informationsabschluss für kapitalmarktorientierte Unternehmen ergänzt. Für beide Abschlüsse werden jeweils Regelungsvorschläge hinsichtlich Bilanzansatz, Bilanzbewertung, Ausweis und Anhangangaben entwickelt. Nach einer - anhand ausgewählter Beispiele - vorgenommenen Demonstration des Vorschlags schließt eine Gesamtbeurteilung den Teil ab.In der Schlussbetrachtung werden die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst sowie ein Ausblick vorgenommen.