Die Strafbarkeit fehlender Information und Beratung nach 264a StGB

Bok av Henrik Kuhl
Der Straftatbestand des Kapitalanlagebetruges ( 264a StGB) ist sowohl im Wirtschaftsstrafrecht als auch im Zivilrecht eine praktisch bedeutsame Vorschrift. Die Arbeit beschaftigt sich mit der Frage, welche Prospektfehler, die im Zivilrecht einen Schadensersatzanspruch begrunden, auch zu einer Strafbarkeit wegen Kapitalanlagebetrugs fuhren konnen. Es wird dargelegt, dass ein identisches Verstandnis der haftungs- bzw. strafbarkeitsbegrundenden Umstande im Zivil- und Strafrecht mit der im Strafrecht geltenden strikten Gesetzesbindung nicht vereinbar ist. Methodisch knupft die Arbeit an die nach wie vor nicht abschlieend geklarte Frage nach der Grenze zulassiger Auslegung an und beschaftigt sich intensiv mit dem Verstandnis des Verbotes strafbarkeitsbegrundender bzw. erhohender Analogien. Im Ergebnis verdeutlicht die Arbeit, dass ein im Vergleich zur zivilrechtlichen Prospekthaftung engerer Anwendungsbereich des 264a StGB aus strafrechtlicher Perspektive auch normativ plausibel ist.