Tante Safija und das Kloster

"e;Tante Safija und das Kloster"e; des agyptischen Romanciers Baha Taher ist eine Tragodie im klassischen Sinn. Schauplatz ist ein Dorf in der Nahe von Luxor wahrend der sechziger Jahre, zu einer Zeit, als das Zusammenleben zwischen Muslimen und Christen eine Selbstverstandlichkeit war. Safja, eine bildhbsche junge Frau, gibt nach anfnglichem Schock ihr Einverstndnis zur Heirat mit dem Konsul-Bey, einem um vieles lteren Mann, obwohl sie, davon ist das ganze Dorf berzeugt, dessen jungen Neffen Harbi liebt, der aber nie um ihre Hand angehalten hat. Die Beziehung zwischen dem reichen Onkel und Harbi verschlechtert sich dramatisch, als Safja einem Sohn das Leben schenkt. Das Gercht geht um, Harbi wolle das Kind umbringen, um selbst den Konsul zu beerben. In der Folge eskaliert die Situation, und Harbi ttet den Onkel in Notwehr. Safja aber schwrt Rache. Baha Taher erzhlt - aus der Sicht eines Jungen, der in seine hbsche Tante verliebt ist - die Geschichte einer bizarren Leidenschaft einfhlsam, spannend und, trotz aller Tragik, mitunter witzig. Eindrcklich sind die farbigen, dichten Schilderungen des alltglichen Lebens und des Umgangs der Dorfbewohner mit den Mnchen des nahe gelegenen koptischen Klosters.