Interkulturalisation in multikulturellen Teams : Entwicklung eines theoriegeleiteten und empirisch gestützten Analysekonzeptes

Bok av Laura-Christiane Folter
Kulturelle Überschneidungssituationen sind ein fester Bestandteil der Unternehmenspraxis geworden, ob beim Transfer von Managementkapazitäten im Rahmen des Auslandseinsatzes von Führungskräften, bei der Arbeit in multikulturellen Teams oder im Zusammenhang mit internationalen Verhandlungen. Eine wesentliche Herausforderung der Unternehmen besteht dabei im Verbinden differierender Werte, Normen und Verhaltensweisen der verschieden kulturell geprägten Teammitglieder. Im Falle der Herausbildung einer "neuen Kultur" als Ergebnis kultureller Überschneidungssituationen ist unter anderem von der Entstehung einer "Interkultur" die Rede. Interkultur ist das Resultat eines Prozesses im "Dazwischen" von Kulturen, der durch Interaktion und Reflexion eigen- und fremdkultureller Verhaltensweisen gegenseitige Anerkennung und eine gemeinsame Teamidentität stiftet und durch Kreation eines dritten, neuen innovativen Orientierungssystems zu Synergien führen kann. Trotz der hohen wissenschaftlichen Relevanz kultureller Überschneidungssituationen und deren Resultate, existiert bis dato keine wissenschaftliche Untersuchung zur Existenz und den Folgen einer Interkultur. Um diese Forschungslücke zu schließen, werden zunächst multikulturell besetzte Studententeams in einer Längsschnittstudie mit Hilfe eines problemzentrierten, halbstrukturierten Interviewleitfadens zur Teamarbeit und Teamentwicklung befragt. Die aus dieser Befragung und aus der Literaturanalyse gewonnenen Ergebnisse werden in eine experimentelle Beobachtungsstudie überführt. Diese Studie, die ebenfalls mit Studententeams durchgeführt wird, überprüft und erklärt die Existenz einer Interkultur, um daraufhin Implikationen zur Handhabung einer Interkultur für die unternehmerische Praxis zu generieren.