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Emil Holmer: Parasites and Diagramme
Bok av Marcus Steinweg
Der 1975 im schwedischen Karlstad geborene Maler Emil Holmer lebt seit rund einem Jahrzehnt in Berlin nahe des Hermannplatzes in Neukölln. In seiner abstrakten Malerei ist gewiss etwas von diesem großstädtischen Hintergrund wirksam, der sich noch erfolgreich gegen anschwellende Gentrifizierungsdrohungen stemmt. Emil Holmers Bildthemen speisen sich aus einer klaren Wahrnehmung dieser städtischen Räume. Da sind zunächst die Bildhintergründe, die auf den zumeist gut zwei auf drei Meter großen Ölarbeiten als ein all-over verschiedener Übermalungen funktionieren und wie schlampig ausgeführte Fassadenmalerei wirken. Dazu setzt der Künstler unter anderem auch gesprühte Farben und Lacke ein, was nicht von ungefähr wie ein Widerschein der allgegenwärtigen Graffitis wirkt. Gestalt verleiht er seinen Bildern, indem er mit harter schwarzer Linienführung Ansammlungen comicartiger Elemente platziert. Marcus Steinweg, der neue Philosophiestar der Berliner Szene, kommt in seinem Text für dieses Buch, die erste Publikation des jungen Schweden, nicht von ungefähr auf die Überwindung des Tods der Malerei zu sprechen und spiegelt Louise Bourgeois' Credo »art is about life« mit Jacques Lacan's Nullpunkt, dem absolut Realen. Da macht es auch Sinn, dass Emil Holmer seine Bilder so groß anlegt, sie haben nicht nur mit seinen Erfahrungen des Stadtraums zu tun, sondern sie sind als Bild ein Erfahrungsraum, in den die Betrachter regelrecht eintreten können, so dass sie von Emil Holmers Realität umfangen werden. Die Gestaltung des querformatigen Buches, die der Künstler selbst festgelegt hat, spielt mit dieser Erfahrung.