Martin Creed

Bok av Matthia Lobke
Kunst, eine emotionale Angelegenheit In einer breit gefächerten Auswahl hat Martin Creed 2015 in den sechs großen Sälen der Kunsthalle Vogelmann für den Kunstverein Heilbronn raumbezogene Installationen realisiert; im Taxispalais in Innsbruck plant er für 2016 ebenfalls eine auf die örtlichen Gegebenheiten eingehende Präsentation. Beide Ausstellungen sind jeweils Premieren, für Deutschland wie Österreich. Martin Creed hat sich in seiner Arbeit auf kein Medium festgelegt, er produziert Videos, Malerei, Skulpturen oder Arbeiten aus Neon, er macht Musik und inszeniert Ballettaufführungen. Stets spielt dabei die räumliche Umgebung eine wichtige Rolle. 2001 wurde der in London lebende schottische Künstler mit dem renommierten Turner-Prize ausgezeichnet, und das für eine Arbeit, die »nur« darin bestand, in einem Raum das Licht regelmäßig ein- und auszuschalten. Auf den ersten Blick sehr reduziert, ist das für den ganzen Raum und die Besucher, die sich in ihm bewegen, höchst relevant. Martin Creeds brillantes Werk wirkt einerseits spielerisch und verblüffend freundlich, ist im Ergebnis jedoch entschieden und rigoros. In einem sehr persönlichen Interview wurde Martin Creed gefragt, warum er Kunst mache. Seine Antwort lautete: um sich besser zu fühlen. Diese Aussage ist ebenso entwaffnend wie offenherzig und fordert den Betrachter seines Werks auf, am Prozess der Auseinandersetzung mit Kunst, mit dem Raum und mit der Welt im Allgemeinen teilzuhaben. Ausstellungen:Kunstverein Heilbronn, 27/6-20/9/2015Galerie im Taxispalais Innsbruck, 10/9-20/11/2016