Molekularbiologische Untersuchungen zu dem Enzym NADH-Diaphorase in Mykorrhizapilzen der Gattung Xerocomus und Untersuchung der Diversität ihrer Begleitarten in Waldökosystemen des Taunus Gebirges

Bok av Uwe Schirkonyer
Die Wurzelsymbiose (Mykorrhiza) zwischen Bodenpilzen und Pflanzenwurzeln ist eine ökologisch wichtige Symbiose, die sich an 85 % der Landpflanzen nachweisen lässt. Dabei versorgt der Baum den angelagerten Pilz mit löslichen Photosynthese-Produkten und erhält im Gegenzug dafür Wasser und Nährstoffe. Jeder Baum kann von mehreren Pilzen besiedelt werden und jeder Pilz an mehreren Bäume zugleich wachsen. Für die zeitgleiche Besiedlung der Wurzeln verschiedener Waldbaumarten wurde bisher eine stoffwechselphysiologische Anpassung der Pilze an ihre Wirtsbäume angenommen. Diese Hypothese konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit mittels der NADH-Diaphorase (EC 1.8.1.4, Enzym im mitochondrialen Energiestoffwechsel) für den Herbstrotfuß-Röhrling (Xerocomus pruinatus) und andere Ektomykorrhiza-Pilze nicht bestätigt werden. Die erzielten Ergebnisse zeigen vielmehr übereinstimmend, dass die in der Mykorrhiza beobachteten Ausprägungen der NADH-Diaphorase einer Kombination von pilz- und baumspezifischen Komponenten entsprechen. Das entspricht der ursprünglichen Definition von "Symbiose", der zufolge sich das Endprodukt aus der Summe der Einzelteile zusammensetzt.