Rechtliche Aspekte Von Innovations-, Qualit ts- Und Risikomanagementsystemen Am Beispiel Der Automobilzulieferindustrie

Bok av Alexander Nolle
Der Unternehmer, der sich innerhalb eines ?magischen Dreiecks? aus Kosten, Qualität und Termin bewegen muss, sucht nach neuen Märkten und neuen Produkten. Dabei kann er sein Ziel, innovativ und gleichzeitig rentabel zu sein, auch schon mal verfehlen. So führt zum Beispiel die steigende Zahl von Kraftfahrzeugrückrufen in der Automobilbranche, deren Ursachen sowohl in einem verstärkten Einsatz innovativer Techniken als auch in immer kürzeren Erprobungsphasen vor der Markteinführung zu suchen sind, zu Imageverlusten und Zusatzkosten in beträchtlicher Höhe. Solche Zusatzkosten lassen deutlich werden, dass neben betriebswirtschaftlichem und technischem Know-how auch fundiertes juristisches Wissen unerlässlich ist, um Risiken aus unternehmerischem Handeln beurteilen und möglichst auch beeinflussen zu können. Risiken unternehmerischen Handelns sollten möglichst frühzeitig erkennbar sein, um sie einschätzen bzw. auch umgehen zu können, sie müssen daher transparent sein. Als Mittel zur Förderung größerer Transparenz in Unternehmensabläufen sind Managementmethoden wie das Innovationsmanagement, das Qualitätsmanagement und mit ihnen das Risikomanagement mittlerweile in vielen Unternehmen eingeführt worden. Entscheidende Gründe hierfür sind wirtschaftliche Erfordernisse und juristische Aspekte. Oftmals wird in Unternehmen jedoch nicht klar danach getrennt, ob nun gerade rechtliche oder betriebswirtschaftliche Aspekte dazu führen, dass ein bestimmtes Produkt oder ein bestimmter Prozess gerade so und nicht anders gestaltet wird. Die so wichtige und notwendige Transferleistung, wie denn nun das aus den Vorträgen erworbene rechtliche Wissen auf der einen Seite und das betriebswirtschaftliche Wissen auf der anderen Seite auf den Betrieb bzw. in die jeweiligen Managementsysteme übertragen werden sollte, wird in aller Regel immer noch dem zahlenden Kunden überlassen. Darum soll diese Untersuchung einen Beitrag dazu leisten, die rechtlichen Aspekte des Qualitätsmanagements, des Innovationsmanagements und des Risikomanagements herauszuarbeiten. Dem Leser soll zudem das Wechselspiel aus betriebswirtschaftlichen und juristischen Anforderungen, als Einflussfaktoren auf die individuelle Ausgestaltung der Systeme, transparent und verständlich gemacht werden. Die Automobilzulieferindustrie eignet sich hierfür in besonderem maße, sie ist bereits seit mehreren Jahren einem enormen Veränderungsprozess ausgesetzt und sieht in der immer stärkeren Verlagerung der Wertschöpfungsprozesse vom Automobilhersteller auf den Zulieferer sowohl Chancen als auch Risiken. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern sind organisatorische Maßnahmen, die eine optimale Zusammenarbeit sichern und fördern können, daher unerlässlich. Auf der anderen Seite haben Zulieferer so gut wie keine Möglichkeit, vertragliche Vereinbarungen maßgeblich mitzugestalten. Auch hier kann es durch rechtliche Aspekte zu einer Beeinflussung organisatorischer Maßnahmen kommen. In diesem Spannungsfeld zwischen Ansprüchen der Hersteller, Anforderungen des Kapitalmarktes und Druck durch die Wettbewerber kommt den angesprochenen Managementsystemen eine besondere Bedeutung zu.