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Die Lübecker Keramikchronologie vom 12. bis zum 16. Jahrhundert
Bok av Ulrich Drenkhahn
Nach der Vorlage der Holzbauperioden I-IV [ca. 1143-1200, siehe LSAK 27] und Backsteinperioden V-VIII [13.-20. Jh., siehe LSAK 28] werden nun die in 28 Ausgrabungen gewonnenen 185.000 Keramikscherben vorgelegt, so daß nun nur noch die Glasfunde und die zweite Großgrabung bis 2014 ausstehen. Bei der Keramik, dem größten Komplex seiner Zeit in Deutschland, wenn nicht gar Europa, wurde angesichts der großen Menge, guten Stratifizierung und engen Dendrodatierung ein Sonderweg beschritten, der nicht die Einzelscherbe, sondern stratigraphisch zusammengehörige Fundkomplexe in den Mittelpunkt der Auswertung stellte und statistisch die Chronologie der Warenarten, Funktionstypen und Formen analysierte. Auf altertümliche Kugeltopfkeramik und slawische Ware [12. Jh.] folgte um 1200 eine explosionsartige Vermehrung von Funktionstypen und Formen. Ende des 13. Jhs. kam Steinzeug auf, im 15. Jh. fand der zweite umfassende Wandel hin zur neuzeitlichen Roten Irdenware statt. Importkeramik vertrat in der Mittelschicht oft die Gefäße aus Edelmetall und die Glasgefäße der Oberschicht. Zu technischen Fragen sowie Fayencen oder Porzellan sind weitere Forschungen wünschenswert.