Vogeln ist schon
Bok av Ulrike Heider
Abhangig vom politischen Klima entstehen, vergehen und wiederholen sich bestimmte Vorstellungen von Sexualitat. Ulrike Heider ist diesem Phanomen nachgegangen. Mit oft scharfer Kritik und der Wurze personlicher Erinnerungen schickt sie den Leser auf eine ideologische Zeitreise von den 1950er Jahren bis heute. Drastisch schildert sie Sexualverbote, Zensur und Doppelmoral in der Ara des kalten Krieges. Mit Vergnugen lasst sie die Sexuelle Revolution aufleben, berichtet von Sitten-Skandalen an Gymnasien, von der Freien Liebe revoltierender Studenten, von Kommune 1 und 2. Auch die Klitoris als Schlussel zum Reich der Zartlichkeit kommt zu ihrem historischen Recht, ebenso wie die Kampagnen gegen den "e;Schwanzfick"e; und jene Weiberfreunde, die sich "e;Softies"e; nannten. Als Kanzler Kohl die "e;geistig moralische Wende"e; ausrief, war der kurze Sommer des "e;Make Love not War"e; vorbei. Die "e;Trnen des Eros"e; begannen zu flieen, aus Hedonisten wurden Libertins. Sie rehabilitierten Pornographie und Bordellerotik, propagierten abgrndige Leidenschaften, Geschlechterkmpfe und ein pessimistisches Bild von Sexualitt, das heute Mainstream ist. Macht, Ohmacht und Schmerz gehren demnach zur Lust wie Krieg zum Frieden oder der Herr zum Knecht. Weder Liberale noch Progressive, weder Gender-Feministinnen noch Queerbewegte zweifeln daran, whrend traditioneller Sexualkonservatismus ungehindert wiederkehrt.