FILM-KONZEPTE 38 - Dominik Graf

Das umfangreiche Werk des Rekord-Grimme-Preistragers Dominik Graf ist so vielseitig wie kein anderes eines deutschen Filmemachers. Fur Graf scheint es, was Sujet, Gattung oder Genre anbelangt, Kompetenzgrenzen schlicht nicht zu geben. Einerlei ob als Regisseur von Essayfilmen ("e;Das Wispern im Berg der Dinge"e;), Stadtportrats ("e;Munchen - Geheimnisse einer Stadt"e;) oder Melodramen ("e;Kalter Fruhling"e;), von Kostumfilmen ("e;Die geliebten Schwestern"e;) oder Polizeithrillern ("e;Im Angesicht des Verbrechens"e;) - stets wei der zumal furs Fernsehen tatige Graf zu uberzeugen. Und doch offenbart sich seine Konner- und Meisterschaft als "e;auteur"e; vor allem dann, wenn er sich der von ihm selbst ausdrucklich als "e;heilsam"e; bezeichneten Wirkung des Genrefilms und seiner Gesetze aussetzt, wenn er also die durch die Arbeit mit der existierenden Form entstehende Reibung nutzt, um aus und in dem schon unzahlige Male Gesehenen das noch nicht Gesehene hervortreten zu lassen.