Der deutsche Pavillon der Expo 67 in Montreal : Ein Schlüsselwerk deutscher Nachkriegsarchitektur

Bok av Joachim Kleinmanns
Mit einem lebhaft geformten Zeltdach präsentierte sich die Bundesrepublik Deutschland auf der Expo 67 in Montreal als offene und aufgeklärte Gesellschaft. Der von Rolf Gutbrod und Frei Otto gestaltete Ausstellungspavillon war ein einzig artiges Bauwerk - keine konventionelle Architektur, sondern dem ephemeren Charakter der Weltausstellungen entsprechend ein leicht erscheinendes Zelt, das die Ausstellungs terrassen und den gewölbten Vortragssaal überdeckte. Schnell avancierte es unter dem Schlagwort Swinging Germany zum Publikumsliebling. Rolf Gutbrod, Frei Otto und ihre Teams, aber auch die Bau herren wagten ein Experiment und setzten die Idee des Zeltes und der Holzlattenkuppel in innovativer Gestalt, einer bis dahin unvorstellbaren Größe und einer neu entwickelten Technik konsequent um. Zahllose Experimente bis hin zum Versuchsbau gingen der Errichtung des Pavillons voraus. Nach folgende Bauten wie die Dachlandschaft der Olympischen Sportstätten in München 1972 oder die Multi halle in Mannheim 1975 wären ohne das Vorbild Montreal kaum denkbar.