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Skandinavisch - richtig gespielt
Bok av Jerzy Konikowski
Die Skandinavische Verteidigung ist schon seit Ende des 15. Jahrhunderts bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit bei Spielern aller Klassen. Der Leser und Spieler bekommt ein komplettes Repertoire mit Schwarz gegen den Zug 1.e2-e4 in die Hand. Im Buch werden nicht nur die klassischen Varianten erörtert, sondern auch die Gambitspiele, die in der Skandinavischen Verteidigung vorkommen können. Der bekannte Autor und FIDE-Meister Jerzy Konikowski versucht mit seinem Buch die Geheimnisse dieser Verteidigung zu erfassen.VorwortDie Skandinavische Verteidigung scheint ebenso alt zu sein wie das moderne Schach überhaupt, das nämlich im 15. Jahrhundert eine Wandlung vollzogen hatte. Das Spiel war schneller geworden, die von nun an weitreichende Dame mächtiger, und der in früheren Zeiten unbekannte Doppelschritt des Bauern spitze den Kampf unter Umständen nun schon nach wenigen Zügen stark zu. So wundert es nicht, dass die erste Erwähnung, man könne den Aufzug des weißen Königsbauern gut mit 1.d7-d5 beantworten, beim spanischen Meister und Theoretiker Juan Ramirez de Lucena beziehungsweise in dessen berühmtem Lehrwerk aus dem Jahr 1497 zu finden ist. Aber erst deutlich jüngere Untersuchungen und Analysen durch den russischen Meister Carl Friedrich von Jänisch (1813-1872) und den englischen Meister Howard Staunton (1810-1874) bescherten der Eröffnung breite Anerkennung und viele Anhänger. Und während des 1858 bereits weltweit verfolgten Wettkampfes zwischen dem Amerikaner Paul Morphy (1837-1884) und dem Breslauer Schachmeister Adolf Anderssen (1818-1879) war es eben jener Letztgenannte und prominenteste Vertreter der Alten Welt, der die Eröffnung in einer bedeutsamen Begegnung zweimal anwandte. Besonders verdient machte sich später Jaques Mieses (1865-1954) um die Popularität der Skandinavischen Verteidigung. Der deutsche Meister wandte sie nicht nur konsequent in seiner Turnierpraxis an, sondern fasste seine Erfahrungen schließlich in einer Eröffnungsmonographie zusammen, die im Jahre 1918 in Berlin unter dem Titel Die skandinavische Partie erschien. Diese Namenstaufe deutet darauf hin, dass es vor oder zu Mieses' Zeiten offensichtlich eine Reihe weniger namhafter Spieler und Analytiker aus Nordeuropa gab, bei denen 1.e4 d5 hoch im Schwange war. Seitdem durchschritt Skandinavisch viele Höhen und Tiefen, ohne dass die Liebe zu dieser Eröffnung jemals ganz nachgelassen hätte. Dass sie immer wieder aufflammt, dafür sorgen regelmäßig nicht nur die Partien der vielen Amateure oder Klubspieler, sondern ebenso die immer neuen Ideen der Meister und Großmeister. Doch wie begründen sie alle diesen Hang zu einer Eröffnung, bei der die schwarze Dame Hals über Kopf ins Zentrum eilt und damit scheinbar unumstößliche Eröffnungsprinzipien verletzt? Was lockt den Kenner, Regeln wie "Bring die Dame nicht zu früh ins Spiel!" und "Zieh mit keiner Figur zweimal!" so offensichtlich zu missachten?......................