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bertragung Und Gegen bertragung
Bok av Hans-Peter Hartmann
Das wohl grundlegendste Konzept der Psychoanalyse ist das der bertragung und Gegenbertragung. Freud entwickelte das Konzept der bertragungsneurose als Ersatz der verdrngten infantilen Neurose, die sich im Rahmen der psychoanalytischen Behandlung entwickelt und dort geheilt werden kann. Nach Freud geht die bertragungsneurose vollstndig aus der inneren Welt des Patienten hervor.
Die psychoanalytische Selbstpsychologie hat zu einer vernderten Sichtweise von bertragung und Gegenbertragung gefhrt. Kohut entwickelte auf der Basis der Beobachtungsmethode von Empathie und Introspektion sowie seiner klinischen Erfahrungen eine eigene Klasse von bertragungen, die sogenannten Selbstobjektbertragungen.
Diese selbstpsychologische Auffassung von bertragung knpft an Entwicklungsarretierungen und -entgleisungen an und ermglicht nachtrgliche Reifung und Entwicklung. Dabei wird im Unterschied zu triebpsychologischen und auch vielen objektbeziehungstheoretischen Auffassungen eine dem Patienten innewohnende Tendenz nach persnlichem Wachstum angenommen, whrend blicherweise von einem Festhalten an frheren Positionen der Libidoentwicklung ausgegangen wird (Wiederholung). bertragungswiderstand wird - neben dem Widerstand gegen Vernderung - nicht als Weigerung gesund zu werden, sondern als Angst vor Retraumatisierung aufgefasst. Dies fhrt zu einem fr die Behandlung gnstigeren intersubjektiven Beziehungsklima.
Die Wahrnehmung von Selbstobjektbertragungen der Patienten durch den Analytiker kann durch seine eigenen Selbstobjektbedrfnisse verzerrt werden. Hilfreich fr das Erkennen der eigenen Gegenbertragung kann die Akzeptanz der Wahrnehmungen des Patienten hinsichtlich des Verhaltens des Analytikers sein. Durch die vom Analytiker erzeugte Atmosphre trgt er wesentlich zu der sich entwickelnden bertragung bei.