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Vom Alkoholverbot zum Gesundheitsmanagement. Entwicklung der betrieblichen Suchtpr vention 1800-2000
Bok av Elisabeth Wienemann
Volker Bauer
Elisabeth Wienemann
Jenseits des kurzfristigen und meist nur oberflchlichen Interesses der groen ffentlichkeit an spektakulren Fllen des Alkohol- und Drogenkonsums stellen sich viele Betriebe und Verwaltungen bereits seit Jahren den Suchtproblemen am Arbeitsplatz. Mehr oder weniger ausdifferenzierte betriebliche Programme zur Suchtprvention und Suchthilfe sind das Ergebnis. Die Spanne reicht dabei vom bloen Alkoholverbot bis zu sorgfltig entwickelten Angeboten der Gesundheitsfrderung. Dieses Buch von Elisabeth Wienemann bietet dem Leser erstmals einen ausfhrlichen historischen berblick ber die Entwicklung der betrieblichen Suchtprvention in den USA und in Deutschland und die Entstehung der betrieblichen Suchtarbeit. Elisabeth Wienemann ist jedoch weit mehr gelungen, als nur eine Geschichte der betrieblichen Suchtprvention und ihrer Professionalisierung zu schreiben. Detailliert und faktenreich wird der Wandel der Haltungen zum Suchtmittelkonsum am Arbeitsplatz in den historischen Ausprgungen illustriert und werden die vielfltigen Funktionen des Alkoholkonsums fr die Arbeitenden entfaltet, zum Beispiel zu der Zeit der Prohibition in den USA. In einzigartiger Weise beleuchtet Elisabeth Wienemann die schillernden Facetten des Einflusses gesellschaftlicher Interessengruppen auf das Suchtthema und zeigt deren Aktivitten und Widersprche auf: in der brgerlichen Frauenbewegung, in der Zeit der Entstehung der sozialen Arbeit im Betrieb, in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, in der Entwicklung der Arbeitswissenschaft und des Arbeitsschutzes, in der Antialkoholbewegung in Deutschland bis 1945, in der Selbsthilfebewegung der Anonymen Alkoholiker, in der Alkohol-am-Arbeitsplatz-Bewegung der 70er- und 80er-Jahre und im Bereich der professionell und nebenamtlich in der Suchtarbeit Ttigen. Das Buch benennt aber auch die problematischen Seiten der Entwicklung des gesellschaftlichen Interesses am Suchtthema wie zum Beispiel die "rassenhygienische" Beeinflussung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die soziale Ausgrenzung des sogenannten asozialen Trinkers in den 20er- und 30er- Jahren sowie die Verfhrbarkeit der Antialkoholbewegung in der Zeit des Nationalsozialismus. Die fehlende Aufarbeitung dieser Traditionen zeigte Wirkung in der unkritischen bernahme von berholten Elementen des sozialen Drucks auf suchtgefhrdete Personen in den Anfngen der betrieblichen Suchtarbeit. Damit angesichts steigender Leistungsanforderungen in Wirtschaft und Verwaltung nicht das Bedrfnis nach Kontrolle, sondern der Wunsch nach Hilfe das leitende Prinzip bleibt, setzt sich die Autorin fr die Verstndigung ber eine Ethik der Suchtprvention und Suchthilfe im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ein. Die Autorin: Elisabeth Wienemann, Dr. phil., Soziologin, ist an der Universitt Hannover im Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft ttig. Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanageme...