Streßinduzierte Veränderungen immunologischer und endokriner Parameter bei Patienten mit atopischer Dermatitis

Bok av Andrea Catherina Geiben
Die atopische Dermatitis (AD) stellt eine chronisch entzündliche Hauterkrankung dar. Neben einer pathoimmunologischen Basis nimmt man heute eine multifaktorielle Genese an, bei der auch psychische Faktoren, insbesondere Stress, an der Aufrechterhaltung der Erkrankung beteiligt sind. An der Untersuchung nahmen 36 Personen mit diagnostizierter AD (zur hälfte Männer und Frauen) sowie 36 hautgesunde Kontrollpersonen teil. Nach Konfrontation mit einem standardisierten psychosozialen Stressor zeigten AD-Patienten eine signifikant verminderte Cortisolausschüttung. Aufgrund der Bedeutung dieses Hormons als endokrines Korrelat der Stressreaktion sowie dessen wichtiger immunregulatorischen Rolle könnte eine verminderte Cortisolfreisetzung zur Modulation von Immunfunktionen führen. Erste Hinweise auf eine stressinduzierte Veränderung atopie-relevanter Parameter resultieren aus dem Befund eines signifikant vergrößerten, von der Symptomatik betroffenen Hautareals einen Tag nach der Stressbelastung. Insbesondere der nur bei den Atopikern zu beobachtende, signifikante Anstieg des krankheitsrelevanten IgE-Antikörpers am Tag nach der Stressbelastung scheint mit der Symptomatik der AD assoziiert zu sein. In Anlehnung an die vorliegende Studie bleibt in weiteren Forschungsarbeiten zu klären, ob die verminderte Cortisolausschüttung kausal für die atopie-relevanten immunologischen Veränderungen verantwortlich ist.