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Epidemiologie, Psychoendokrinologie und Prävention von Posttraumatischen Belastungsstörungen bei Einsatzkräften der Feuerwehr
Bok av Dieter Wagner
Katastrophen begleiten schon seit Jahrtausenden die Geschichte der Menschheit. In Folge solcher Unglücke ereignen sich Tragödien für Opfer, Angehörige, aber auch für die Helfer. Ihnen wird bisher jedoch nur wenig Aufmerksamkeit zu teil, auch wenn diese Einsatzkräfte, wie Beim Brand der Kitzsteinhornbahn in Kaprun, während der Bergung von Leichen schreckliche Bilder verarbeiten müssen. An einer repräsentativen Stichprobe von 402 Personen konnte gezeigt werden, dass nahezu jeder fünfte Berufsfeuerwehrmann in Rheinland-Pfalz in folge extrem belastender Einsatzerfahrungen an den Symptomen einer Post-traumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet. Bei walisischen Einsatzkräften (102 Personen) wurde zusätzlich das Stresshormon Cortisol untersucht. Feuerwehrleute mit PTBS-Symptomen zeigten um 8:00 morgens erhöhte Cortisolwerte im Vergleich zu unbelasteten Kollegen. Dennoch existieren nur wenige Methoden, mit deren Hilfe die Bewältigung traumatischer Einsätze erleichtert wird. Konfrontiert man Einsatzkräfte (82 Personen) mit schockierenden Videos, z.B. über das Flugtagunglück von Ramstein, zeigt sich eine Woche später statt eines protektiven Effektes sogar ein Anstieg der PTBS-Symptome. Feuerwehreinsatzkräfte gehören zu den Hochrisikopopulationen für die Entwicklung einer PTBS. Der Beruf eines Feuerwehrmanns birgt neben physischen Risiken auch solche für die psychische Gesundheit, die sich auch in Veränderungen des Hormonsystems zeigen. Um Einsatzkräfte auf die seelischen Anforderungen ihres Berufes besser vorzubereiten, sind schockierende Videofilme nicht geeignet. Weitere Forschungsprojekte sind erforderlich, um protektive Faktoren zu identifizieren und geeignete Methoden für die Prävention von PTBS bei Einsatzkräften zu konzipieren.