Un Petit Berlin? : Die Neugr Ndung Der Strassburger Gemaldesammlung Durch Wilhelm Von Bode Im Zeitgenossischen Kontext. Ein Beitrag Zur Museumspolitik Im Deutschen Kaiserreich

Bok av Tanja Baensch
Im 1871 gegründeten 'Reichsland Elsass-Lothringen' stand auch das Museumswesen im Blickfeld einer deutschen Interessenpolitik. Nachhaltig beeinflusst wurde es durch das Engagement des Berliner Museumsdirektors Wilhelm Bode, der in Straßburg mit Hilfe seiner vielfältigen Kontakte auf dem europäischen Kunstmarkt eine Gemäldesammlung neu aufbaute und deren Präsentation entscheidend bestimmte. Dieser Vorgang fand nicht nur Zustimmung, das Ergebnis galt teilweise als Ausdruck kultureller Fremdbestimmung. Bodes weitgreifende Befugnisse und sein zentralistischer Kurs stießen selbst auf deutscher Seite auf Kritik. Nach der Jahrhundertwende zeigte ein sich veränderndes Selbstbewusstsein im Elsass Auswirkungen auf die Straßburger Museumspolitik.