Ereignisgeschichten: Zeitgeschichte in Literarischen Texten Von 1968 Bis Zum 11. September 2001

Bok av Christoph Deupmann
Ereignisse sind Erzählanlässe par excellence. Zugleich sind Ereignisse der politischen Zeitgeschichte seit mehr als einem halben Jahrhundert zu Gegenständen einer umfassenden Medialisierung und Visualisierung geworden: »Geschichte zerfällt in Bilder, nicht in Geschichten« (W. Benjamin). Die vorliegende Arbeit untersucht die auf den ersten Blick unwahrscheinliche Transformation dieser >Geschichte< in (literarische) >Geschichten< - und zwar in Hinsicht auf sechs Ereignisse, die sich in der kollektiven Erinnerung zu prominenten Geschichtszeichen verfestigt haben: 1968 (mit Vietnam), 1977 (Deutscher Herbst), Tschernobyl (26.4.1986), 1989 (Mauerfall), die postjugoslawischen Kriege (1992-99) und 9/11. Fiktionen alternativer Zeitgeschichte gilt ein Exkurs. Die Textanalysen werden fundiert in einem systematischen und historischen Teil, der die Bedingungen zeigt, unter denen literarische Ereignisdarstellungen, ihre Literaturgeschichte und das Verhältnis von Literatur und visueller Geschichtskultur thematisiert werden können.