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Bok av Markus Giuliani
In der Schweiz bemuhen sich die zustandigen staatlichen Stellen und Verbande derzeit, ein "sportpolitisches Konzept" zu formulieren, das sportliche Aktivitaten in deren Bedeutung fur Staat und Gesellschaft zur Geltung bringt. Diese Debatte ist allerdings nicht neu. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet in systemtheoretischer Optik die Entwicklung des Schweizer Sports in der Zeit von 1918 bis in die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Anhand der gesetzlichen Grundlagen und des zeitgenoessischen Diskurses wird gezeigt, welche Interessen und Anspruche von aussen an den Sport gerichtet und wie diese innerhalb der Sportverbande verarbeitet wurden. In Analogie zu aktuellen sport-politischen Konzepten wurde dieses Handlungsfeld in der Schweiz auch in der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts nicht zuletzt mit Bezug auf allgemeine gesellschaftliche Phanomene gesehen und dabei mitunter als wichtiges Instrument zur Loesung von Fehlentwicklungen propagiert. In der Art und Weise der Bestimmung der gesellschaftlichen Funktion von Sport spiegeln sich daher nicht nur militar-, erziehungs-, und gesundheitspolitische Anliegen und die damit verknupften ideologischen Positionen jener Jahre, sondern ebenso zeitgenoessische Befindlichkeiten und Problemdeutungen. Dies erlaubt Ruckschlusse auf das Denken und Fuhlen der Schweizer Bevoelkerung zu einem Zeitpunkt, als zentrale Orientierungspunkte und kollektiv geteilte Werte stark an UEberzeugungskraft verloren haben.