Schöner Schein - Marktplatz Kunst
Bok av Hans-Lothar Merten
Das teuerste Gemälde aller Zeiten, der wertvollste lebende Künstler, Umsatzrekorde bei Auktionen, Millionenkäufe auf Messen, Champagnerströme auf Biennalen, Kunsttempel für das eigene Ego ...Immer wieder werden in der Presse solche Sensationen und Superlative vermeldet. Und meist schwingt dabei eine gewisse moralische Entrüstung mit: Darf Kunst denn dermaßen kommerziell sein? Oder soll sie jenseits des Alltäglichen liegen und, nur sich selbst verpflichtet, ihren eigenen Regeln gehorchen? Kunst und Kapital: eine notwendige Vermählung zweier Welten, oder gar eine Liebesbeziehung auf Dauer? Kann das gutgehen? Ist in diesem Szenario der Auftritt des Kapitals nicht störend, ja geradezu schamlos? Oder lebt die moderne Kunst seit Ende des 19. Jahrhunderts nicht gerade von diesem Mythos, von einer bewussten Verdrängung des Ökonomischen? Und darf Kunst nicht erst dann zu Kapital werden, wenn sich der weltliche Geschmack ihrem ästhetischen Regime unterwirft? Soweit der »Schöne Schein«, denn die Wirklichkeit auf dem lukrativen Marktplatz Kunst sieht anders aus.Lothar Merten kennt beide Welten bestens. Als Experte für Steuerthemen weiß er, wie Investoren ticken, er kennt die Strukturen und Mechanismen, die Macher und die Warenflüsse. Er wagt einen Blick hinter die Kulissen der Kunstbranche, der die Beziehung von Kunst und Kapital, aber auch die Ansprüche und Widersprüche sowie die Trends des modernen Kunstgeschehens kritisch zur Sprache bringt. Dabei legt er die Kommerzialisierung des Kunstbetriebs schonungslos offen und zeigt, wie es auf dem Marktplatz Kunst dank geheimer Preisabsprachen und teilweise mafiöser Strukturen zur wundersamen Geldvermehrung kommt. Fälschungen sind dabei nicht ausgeschlossen. Eine Offenlegung, welche die Funktionsweisen des vermeintlich Magischen und unseren Glauben an die Kunst auf die Probe stellt und den Wandel der heutigen Beziehung von Kunst und Kapital zeigt. Mit allen Konsequenzen - auch für die Bewertung dessen, was als »echte« Kunst zu gelten hat.