Lake Urmia : A Photo Collection
Bok av Kaveh Manafzadeh
Während der Evolution des Menschen hat sich unsere Erde erheblich verändert. Obwohl der Mensch durch die Jahrtausende bereits harsche Lebensbedingungen durchlebt hat, stehen wir jetzt mit dem drastischen Klimawandel vor einer der größten Herausforderungen. Ein Aspekt, der für dieses Werk von Bedeutung ist, ist Wasserknappheit. Wenig Regen, erhöhter Verbrauch von Wasser und die daraus resultierende Trockenheit von Seen und Flüssen führt zu einer Entstehung von ganz neuen Naturlandschaften.
Der Mittlere Osten gehört zu einer der ältesten Regionen menschlicher Zivilisation. Das Problem der Wasserknappheit ist hier durch dominierende politische Probleme in den Hintergrund gerückt. Doch man muss nicht lange suchen um die Auswirkungen des fehlenden Wassers zu finden.
Dieses Buch zeigt die erschreckende Veränderung der Naturlandschaft des Sees Urmia. Er befindet sich im Nordwesten des Irans zwischen den Provinzen Ost- und West-Aserbaidschan. Mit einer Größe von rund 5700 km2 ist er einer der zwanzig flächenmäßig größten Seen und der zweitgrößte Salzsee der Erde. Im Jahr 1967 wurde der See unter Naturschutz gestellt. 21 Flüsse und 39 Bäche versorgen den See mit Wasser. Der Fluss Zarrineh gilt mit seinen jährlich 2 Milliarden Kubikmetern Wasser als Hauptzufluss des Sees.
In den letzten zwanzig Jahren hat der See ca. 90% seines Volumens verloren. Die erhöhte Versalzung des Sees führt zur Bedrohung der im See lebenden Krustentiere. Der Salzgehalt stört die Vermehrung der Tiere, was zur Nahrungsknappheit für die dort lebenden Vogelarten führt. Aber nicht nur die Flora und Fauna im Gebiet des Sees sind bedroht. Auch Menschen leiden unter der Veränderung. Der Schaden für Landwirtschaft und Tourismus beläuft sich auf mehrere hundert Milliarden Euro. Fünf Millionen Menschen droht eine Umsiedelung auf Grund von verstärkten Salzstürmen.
Dieser Bildband soll ein Weckruf sein, ein Hilfeschrei der Natur. Gleichzeitig zeigt er die umwerfende Schönheit dieser einzigartigen Landschaft.