Glaubenslicht im Priesterleben

Bok av Paul Josef Cordes
Neid ist wohl das letzte, was sie bei anderen wecken - die Priester der katholischen Kirche: eine kaum zu bewältigende Fülle von Terminen; mehr Beerdigungen als Taufen; Sitzungen in unterschiedlichsten Gremien. Dazu kommt ein beschädigtes öffentliches Image. Wohl gehören Finanz- oder Sexualskandale wahrlich nicht "unter den Teppich" gekehrt. Wenn sie aber irgendwo in der Welt zu Recht aufgedeckt werden, heftet man sie globusweit zu gern den Priestern ans Revers. Doch das ist nur die halbe Wahrheit über die geweihten Diener der Kirche. Jeder ist gleichfalls Zeuge der prallen Dramatik ihres wahren, authentischen Lebens. Denn wie nur wenige andere Personen ist der Priester den Menschen nahe, die den Grenzerfahrungen des Daseins ausgesetzt sind. Deren jubelnde Freude teilt er, den zerreißenden Schmerz, den Einbruch erdrückender Verzweiflung und das Aufbrechen einer neuen Hoffnung. Wir müssen ihn nur zu Wort kommen lassen - wie er drohende Tragödien abwendet; wie er von Gottes Eingriff in das Schicksal anderer selbst erschüttert wird; wie er das beglückende Heil erlebt, das von Gott kommt. Von all dem berichtet diese Sammlung von Zeugnissen. Auf mehr als physische Kräfte setzen asiatische Heilmethoden, die sich in den westlichen Ländern zunehmend und machtvoll verbreiten. Yoga und Zen-Buddhismus sind ihre Schrittmacher. Wohl geben sie sich in der Werbung generell religionsneutral, doch entstammen sie Wurzeln und Triebkräften, die christentumsfeindlich sind. Und in den angebotenen Kursen hat ihre gott-lose Prägung beim Ertüchtigen einen wachsenden Einfluss. Die Hochschule des Zisterzienserstifts "Heiligenkreuz" führte im März 2018 unter dem Titel "Erlösung oder Selbsterlösung? Die Antwort des christlichen Glaubens auf Gnosis und Esoterik" ein verlässliches Symposion zu dieser Problematik durch, von dem hier ein Vortrag der Abschlusskonferenz publiziert wird.