Rhizoctonia solani in Zuckerrüben : Testung und Umweltstabilität der Resistenz gegenüber der Späten Rübenfäule sowie Identifizierung von Resistenz-Kandidatengenen

Bok av Anneke Behn
Der Rhizoctonia-Komplex ist eine ökonomisch und ökologisch sehr bedeutende und heterogene Gruppe von bodenbürtigen Pilzen, die zum Stamm der Basidiomyceten gehört. Ihre Isolate treten weltweit in landwirtschaftlich genutzten und ungenutzten Böden fakultativ nekrotroph-lebend als Pathogene zahlreicher Wirtspflanzen, Saprophyten oder Mykorrhizapilze an Orchideengewächsen auf (Garrett, 1970; Sneh et al., 1996). Erstmals erwähnt wurde die Gattung Rhizoctonia 1815 von Lamarck und de Candolle (Lamarck und de Candolle, 1815). Seitdem wurden mehr als 100 Arten beschrieben, die zu der vielfältigen Gattung zählen (Ogoshi, 1987). Im Jahre 1858 berichtete Kühn erstmalig von Rhizoctonia solani (Kühn, 1858). Dessen Hauptfruchtform, die Gattung Thanatephorus cucumeris, wurde 1983 von Frank beschrieben (Frank, 1883). Sie zählt zur Klasse der Hymenomycetes (Moore, 1996). Donk berichtete mit Hypochnus cucumeris von dessen Basionym (Donk, 1956; Donk, 1958). Weitere Teleomorphe der Rhizoctonia spp. sind Ceratobasidium und Waitea. Zu T. cucumeris zählen vielkernige Rhizoctonia spp., deren Hyphen im Durchmesser 6-10 m betragen. Anamorphe von Ceratobasidium werden als zweikernig beschrieben mit schmaleren Hyphen als T. cucumeris (4-7 m). Zu Waitea zählen u.a. die Arten Rhizoctonia oryzae und Rhizoctonia zeae (Ogoshi, 1987; Sneh et al., 1996; Garcia et al., 2006).