Die Verletzung Psychischer Integrit t : Die Soziale Ausgrenzung Von Menschen Mit Behinderung Und Psychischer Krankheit

Bok av Annika Schmidt
Behinderte und psychisch kranke Menschen gehren zu den sozio-kulturell unterprivilegierten und benachteiligten Personengruppen in gesellschaftlich randstndiger und damit marginaler Position. Aufgrund ihrer behinderungs- oder krankheitsbedingten Merkmale erfllen sie die Normalittserwartungen nicht und widersprechen somit den allgemeinen Vorstellungen von Normalitt" und werden deshalb von sozialen Interaktionen mehr oder weniger ausgeschlossen. Ihre Missachtung beruht dabei auf einem Negativurteil hinsichtlich ihres gesellschaftlichen Wertes, sodass ihr Leben vielfach durch Diskriminierungen und Stigmatisierungen gekennzeichnet ist. In diesem Kontext weist das Buch auf teilweise erschreckende soziale Ausgliederungsprozesse hin, denen die Betroffenen oftmals hilflos ausgesetzt sind. Wer dauernd an Grenzen in sozialen Beziehungen und Begegnungen stt, merkt, dass er Unwohlsein bei anderen verursacht und erlebt schlielich, wie sich von ihm distanziert wird. Die Betroffenen mssen demzufolge nicht nur biographische Arbeit bezglich der Auseinandersetzung und Bewltigung ihrer Behinderung bzw. psychischen Erkrankung, sondern in besonderer Weise auch hinsichtlich den damit verbundenen Reaktionen vonseiten der sozialen Umwelt leisten, die unweigerlich biographische Konsequenzen nach sich zieht. Somit verletzen Stigmatisierungs- und soziale Ausgliederungsprozesse das normative Selbstverstndnis und die psychische Integritt der Betroffenen. Es soll verdeutlicht werden, auf welcher Grundlage Stigmatisierungen zustande kommen und wie Menschen mit Behinderungen und psychischen Krankheiten sowie ihre Familien diese bewltigen und erleben. Denn das Leiden unter den gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen ist oftmals grer als unter den eigentlichen behinderungs- oder krankheitsbedingten geistigen, physischen oder psychischen Funktionsbeeintrchtigungen.