Das Verh ltnis Von Emotion Und Kognition : Emotionsphilosophie Von Ren Descartes Bis in Die Gegenwart

Bok av Anne Schneider
1649 verffentlichte der franzsische Philosoph Ren Descartes seine Abhandlungen ber die Leidenschaften der Seele (frz. Les passions de l'me). In diesem Werk beschftigt er sich mit der Entstehung von Affekten und Gefhlen. Er geht davon aus, dass alles, was unsere Seele erleidet durch natrliche Zusammenhnge, also rein mechanisch wirkende Vorgnge, abluft. In seinen Ausfhrungen versucht Descartes folglich alle krperlichen Funktionen, die zu den verschiedenen Gefhlslagen fhren und seiner Meinung nach mit ihnen notwendig einhergehen, darzulegen. Zudem stellt er die These auf, dass alle Emotionen Wirkungen auf den Menschen, seine krperlichen Reaktionen und Handlungen haben, die gut oder schlecht fr den Lebensalltag sind. Inwiefern die Leidenschaften fr uns ntzlich sind und auf welche Art und Weise wir auf sie hren oder sie lieber beseitigen sollen, mchte Descartes in seinem Werk aufzeigen. Das Thema der Emotionen ist kein einfaches und wurde nicht nur im 17. Jahrhundert thematisiert. In der antiken Philosophie wurden Gefhle in erster Linie in ethischen Debatten angefhrt. Gefhlen wurde kein hoher Wert zugesprochen, es galt sie zu zgeln, um moralisch korrektes Handeln zu ermglichen. Wer sich am wenigsten seinen Gefhlsregungen hingab, galt als starker und ethisch korrekter Mensch. Viele Denker zur Zeit Descartes, im 19. Jahrhundert und noch heute, debattieren schlielich weiter ber Gefhle, entwickeln Descartes' Positionen weiter oder widersprechen seinen Behauptungen. Darber, dass Gefhle einen bestimmten Nutzen fr unser Leben haben, sind sich aber heute die meisten Philosophen einig. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, inwiefern die Vernunft bei der Entstehung und der Erhaltung von Gefhlen eine Rolle spielt. Denn sind Emotionen fr uns ntzlich, beurteilen sie scheinbar Sachlagen und informieren uns ber Situationen, in denen wir sie empfinden. Somit liegt es nahe, ihnen einen kognitiven Gehalt zuzusprechen. Ist ein solcher Gehalt den