Kinder und ihre Kontexte

Theoretische und empirische Arbeiten zur Analyse kindlicher Entwicklungsprozesse liegen inzwischen in einer hohen, nahezu nicht mehr überschaubaren Ausdifferenziertheit vor. Die vorliegende Arbeit greift sich hier einen kleinen, aber wichtigen Aspekt heraus. Es geht um kindliche Persönlichkeitsfaktoren am Ausgang der Kindheit (Alter 10-12 Jahre), die zum einen zentrale Ergebnisse der ausgehenden Kindheitsphase darstellen und zum anderen wesentliche Prädiktoren der sich anschließenden Jugendphase und der damit einhergehenden Identitätsarbeit sind. Um diese bevorstehenden identitätsrelevanten Entwicklungsschritte bewältigen zu können, sind spezifische Kompetenzen und Fähigkeiten notwendig, die bereits in der vorangehenden Kleinkind- und Kindheitsphase ausgebildet werden. Die Phase der mittleren Kindheit ist dementsprechend in hohem Maße prägend für weitere Entwicklungsschritte und wurde bisher im Vergleich zur Säuglings- und Kleinkindphase sowie zur Jugendphase eher unzureichend analysiert. Es ist das Ziel dieser Arbeit, einige wesentliche Persönlichkeitseigenschaften von Kindern zu fokussieren, die später als identitätsrelevante Fähigkeiten und Eigenschaften bedeutsam für die weitere Bewältigung zukünftiger Entwicklungsschritte sind. Analysiert werden das kindliche Selbstbild, Empathie, Selbstwirksamkeit, Internalisierung und Externalisierung.