Das Gebiss des Menschen und der Anthropomorphen : Vergleichend - anatomische Untersuchungen

Bok av Paul Adloff
"Die befruchtende Wirkung der Lehre Darwins, die der vergleichenden Anatomie und der Entwicklungsgeschichte ein so ungeheures Arbeitsfeld erffnete, hat auch dem Gebi, einem Organsystem, das vorher wohl nur in der zoologischen Systematik, wenn auch hier in ausgiebigster Weise, Beachtung gefunden hatte, eine neue wichtige Rolle zugeteilt; nicht als ob seine Bedeutung fr dieselbe damit zu Ende wre: im Gegenteil! Sein hervorragender Wert in dieser Beziehung ist unantastbar und wird immer von neuem besttigt. Trotzdem kann fglich behauptet werden, da auch speziell fr vergleichend-anatomische Betrachtungen kaum ein anderes Organsystem von hnlicher Wichtigkeit geworden ist. Der Grnde hierfr sind mehrere! Vor allem nmlich sind die Zhne als die hrtesten Gebilde des tierischen Organismus, dank ihrer Widerstandsfhigkeit gegen uere Einflsse, diejenigen Teile des Skelettes, die, im Schoe umhllender Erdschichten verborgen, am leichtesten konserviert werden knnen; und so sind denn auch Zhne und der gleichfalls sehr feste Unterkiefer die hufigsten, ja aus den ltesten Erdschichten die einzigen Reste, die uns von den Tieren frherer Zeitepochen erhalten sind. Noch bedeutungsvoller wird dieser Umstand durch eine Tatsache, auf die besonders neuerdings Leche (1895 und 1902) hingewiesen hat. Das Gebi erscheint nmlich normalerweise zweimal, als sogenanntes Milch- und als Ersatzgebi. Das erste, schwchere funktioniert nur in der ersten Lebenszeit und wird beim herangewachsenen Tiere von den festeren bleibenden Zhnen abgelst, die dann fr den Rest der Lebenszeit vorhalten mssen." [...]