Der Leipziger Krystallpalast : Bau- und Kulturgeschichte des Krystallpalast-Areals

Bok av Bettina Baier
Als 1832 der Leipziger Schützenverein vor den Toren der Stadt Leipzig den Grundstein für ein neues Schützenhaus legte, ahnte niemand, dass dies der Ausgangspunkt für die Entwicklung einer der eindrucksvollsten und langlebigsten Stätten des kulturellen Lebens der Stadt Leipzig werden sollte. Als »Krystallpalast« mit der legendären Alberthalle bildete das weitläufige Areal zwischen Wintergarten- und Brandenburger Straße ab 1881 das unumstrittene Zentrum der Unterhaltungsindustrie in Sachsen - hier traten alle Stars und Sternchen von einst auf, fanden Boxwettkämpfe ebenso statt wie Filmvorführungen, hielten bürgerliche wie Arbeitervereine ihre Tagungen samt anschließenden Konzerten und Bällen ab. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, erweckte der Zirkuskünstler Cliff Aeros das Haus ab 1945 zu neuem Leben, bis es schließlich ab Beginn der 1960er Jahre als »Haus der heiteren Muse« Fernsehgeschichte schrieb - unvergessene Sendungen wie »Da liegt Musike drin" wurde hier produziert. 1992 brannte das Haus bis auf die Grundmauern nieder. Nach einem Vierteljahrhundert als triste Brachfläche wird das Areal ab 2018 endlich als hochwertes Wohn- und Geschäftsquartier wiederbelebt.Die Kunsthistorikerin Bettina Baier hat erstmals die Bau- und Kulturgeschichte des Krystallpalast-Areals von den Anfänge bis in die Gegenwart recherchiert. Zahlreiche farbige Abbildungen lassen eine fast vergessene Welt in ihrer bunten Vielfalt auferstehen. Dieser Band ist ein Muss für alle Leipziger und Leipzig-Freunde!»Wenn sich abends die strahlenden Theatersäle öffnen, in welchen während der Messe gleichzeitig gespielt und concertirt wird, dann füllen sich die Räume rasch mit fröhlichen Menschen, welche sich von der heitern leichtgeschürzten Muse, die hier das Wort führt, die Alltagssorgen hinwegscherzen lassen.« (1882)»Ah!, so ruft unwillkürlich der fremde Gast, es flirrt und flimmert ihm vor den Augen, die Pracht und Herrlichkeit verwirrt seine Sinne. Natur und Kunst sind in diesem Zauberreiche auf seltene, überaus geschmackvolle Weise vereinigt, ja die Leuchtgas- und Wassereffekte sind unvergleichlich schön.« (1909)»Die Leipziger überschütteten Josephine Baker mit Freundlichkeiten. Was in Wien, Berlin und Skandinavien Entrüstung brachte, wurde in Sachsen zum Gegenteil. Das ausverkaufte Haus zeigte die Begeisterung über das vom Äquator fortgewirbelte Stück Afrika.« (1929)