Theorie Und Praxis Der Motivierenden Gesprachsfuhrung in Der Suchthilfe

Bok av Isa Rahn
Mit der bersetzung von Millers und Rollnicks 'Motivational Interviewing. Preparing people to change addictive behavior' und Kellers Einfhrung des Transtheoretischen Modell der intentionalen Verhaltensnderung in den deutschsprachigen Raum (beides 1999) bekam der in Deutschland schon von einigen Suchtexperten ab Mitte der 80er Jahre angeschobene Diskurs um den Stellenwert von Vernderungsmotivation und Motivationsfrderung fr eine mglichst frh einsetzende effektive Behandlung von Abhngigkeitskranken und -gefhrdeten Auftrieb. Ohne an dieser Stelle die vielen Fr und Wider des Diskurses um Krankheits-, Bewltigungs- und Motivationsmodelle, um Abstinenz als hchstes Ziel und Zieloffenheit, um weltanschauliche und wissenschaftliche Ansichten auszufhren, sei darauf hingewiesen, dass dieser Diskurs bei weitem noch nicht beendet ist. Trotzdem kann mittlerweile von einem Paradigmenwechsel gesprochen werden. Moderne Suchtprvention und -behandlung nutzt ein verndertes Motivationskonzept: Motivation wird nicht als quantitativer Status, sondern interaktioneller Prozess und Motivation nicht Behandlungsvoraussetzung, sondern als (zentraler) Teil der Behandlung angesehen. Anstelle von Motivationsprfungen und -hrden geht es darum, Vernderungsschritte frh zu frdern und so viel Untersttzung wie mglich anzubieten unter Wahrung der Autonomie und der Wrde des Klienten. In den Blick der Suchthilfe kommen nun auch Personen mit riskantem Substanzkonsumverhalten, um hier frh die Auseinandersetzung mit dem Verhalten anzuregen, um letztlich mglichen (weiteren) Strungen vorzubeugen. Zur Frderung von Vernderungsmotivation bietet sich insbesondere der Ansatz der 'Motivierenden Gesprchsfhrung' an. Dieser aus der Praxis heraus entstandene und als berwiegend wirksam erprobte Ansatz zieht sozialpsychologische Theorien und sozial-kognitive Lerntheorien heran, um zu verstehen, wie sich Verhalten und Einstellungen entwickeln und sich gegenseitig beeinflussen. Ebenso wie die the