Schwarze Truppen im Ersten Weltkrieg : Zwischen Rassismus, Kolonialismus und Nationalismus

Der Beginn der 'ersten Urkatastrophe' des 20. Jh., die weite Teile der Erde traf und viele Landstriche vllig verwstet hinterlie, jhrt sich dieser Tage zum 100. Mal - eine Gelegenheit, Revue passieren zu lassen und sich noch einmal mit dem Ersten Weltkrieg auseinanderzusetzen. Obwohl die Welle an ffentlichen Gedenkfeiern und wissenschaftlichen Publikationen zum Ersten Weltkrieg noch lngst nicht abgeklungen ist, bleiben viele Facetten und Bereiche dieses Konflikts weiterhin gnzlich unbeachtet oder stehen zumindest im Schatten bestimmter Ereignisse und Meistererzhlungen. Ein solcher blinder Fleck in der ffentlichen Wahrnehmung des Krieges stellt hierzulande das Schicksal der etwa 2 Millionen Kolonialsoldaten, die auf der Seite der Entente kmpften, dar. Abgesehen von deren konkretem Beitrag am Krieg liegt die besondere Brisanz des Themas in der Frage, inwiefern der Einsatz solcher Truppen von 'zivilisierten' Vlkern gegen ihresgleichen rechtmig und legitim sei. Diese auf den ersten Blick rechtliche und politische Frage ermglicht einen tiefen Einblick in die europischen Gesellschaften whrend des 'Fin de Sicle' (1880-1914).