Chancen Und Grenzen Der Heimerziehung Bei Der Kompensation Von Unsicheren Bindungsmustern Und Bindungsst rungen

Bok av Mila Slangen
Die in stationren Heimeinrichtungen wohnhaften Kinder und Jugendlichen sind in vielerlei Hinsicht durch chronisch traumatische und belastende Ereignisse innerfamilirer Qualitt geprgt, was letztendlich auch den Grund der stationren Unterbringung symbolisiert. Neben Missbrauchs- oder Vernachlssigungserfahrungen, Traumatischen Sexualisierungen und Trennungen, haben diese Kinder und Jugendlichen in den wenigsten Fllen eine zuverlssige, feinfhlige, transparente und verlssliche Bindungsperson erlebt. Aus der Dynamik traumatischer und angsterregender Ereignisse, sowie des fehlenden sicheren Hafens, entwickelt diese unsichere bzw. hochunsichere Bindungsmuster, wenn nicht sogar eine Bindungsstrung. Die Heimerziehung selbst ist unter gnstigen Bedingungen in der Lage, die vorhandene Bindungsmuster positiv zu verndern und zu kompensieren. Sie kann als eine Achterbahnfahrt bezeichnet werden, da sie phasenabhngig Frchte trgt, dann aber wieder in Rckschlge umschlagen kann. Heimerziehung ist vielen Herausforderungen ausgesetzt, welche dem Vermitteln von korrektiven Bindungserfahrungen im Weg stehen. Die Rede ist dabei von institutionellen Rahmenbedingungen, konfliktbeladenen Dynamiken und Rivalitten zwischen den einzelnen Parteien, sowie den verhaltens- und emotionsbeladenen Auswirkungen erlebter Traumatisierungen auf Seiten der Kinder und Jugendlichen. Von den mit derartigen Strungsbildern arbeitenden Fachkrften wird ein starkes Persnlichkeitsbild verlangt, welches in der Lage ist, den Belastungen standzuhalten. Supervision, Fort- und Weiterbildungen, sowie die Untersttzung mit der eigenen Vergangenheit gelten dabei als frdernde Faktoren zur Kompensation der genannten Muster. Letztendlich ist die bindungskompensatorische Wirksamkeit der Heimerziehung in ihrem Erfolg von unterschiedlichen Faktoren geprgt und kann nicht pauschalisiert werden.