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Auf meinem Sternenweg : 855 km Pilgerweg von Saint Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela
Bok av Helene Lubenik
Der Jakobsweg hat mich in seinen Bann gezogen und wie es scheint, lässt er mich nicht mehr los. Weder der Wunsch, im Norden Spaniens zu wandern, noch dort die Einsamkeit zu suchen oder die zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten zu erleben treiben mich dorthin, es ist eine unbeschreibliche Sehnsucht, die mich leitet, mich nun schon zum zweiten und mit Sicherheit nicht zum letzten Mal auf diesen alten französischen Königsweg zu begeben, auf dem schon unzählige Menschen vor mir mit ihren vielen kleinen Pilgerschritten unterwegs waren und wo jeder dieser Schritte unsichtbare Spuren hinterlässt. In meinem Pilgertagebuch erzähle ich von diesem täglich wiederkehrenden 'Sich-auf-den-Weg-machen', der Monotonie des tage- und wochenlangen Unterwegs-Seins, der Überwindung gesundheitlicher und wetterbedingter Probleme, den vielen kleinen Wundern der Natur, den berührenden Begegnungen mit Menschen aus aller Welt quer durch alle Nationen, von vielen besinnlichen aber auch geselligen Erlebnissen und natürlich auch von kulturellen Eindrücken. Wie unendlich viele Wassertropfen aus unterschiedlichsten Quellen unaufhaltsam dem Meer zustreben, um dort ihr vorläufiges Ziel zu erreichen, zu verdunsten und erneut in diesen ewigen Kreislauf des Wassers einzutreten, so erscheint mir auch ein wenig der Pilgerstrom, der seinem Ziel, Santiago de Compostela entgegenstrebt. Es muss wohl ein vergleichbarer Kreislauf sein, der auch von mir Besitz ergriffen hat und obwohl ich in meinem normalen Leben keine Wandertouren mache, bin ich von diesem meinem Sternenweg unentrinnbar angezogen, vergleichbar mit dem Wassertropfen, der sich seiner Bestimmung auch nicht entziehen kann und werde ich mich wohl immer wieder auf den Weg machen, solange mich meine Füße tragen können. Damit schließt sich der Kreis, denn wie schon ein spanisches Sprichwort sagt,'pilgern heißt, mit den Füßen beten' und vielleicht ist es ja genau diese Demut, die uns in unserem Alltag oftmals ganz unbemerkt verloren gegangen ist.