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Wandern in den Cinque Terre
Bok av Andrea Greci
Zu Recht gelten die Cinque Terre häufig als Wanderparadies zwischen Berg und Meer, da Liguriens Steilhänge in diesem Küstenstreifen schroff in enge Gässchen, zerklüftete Klippen und winzige Buchten abfallen. Und doch kann man die Cinque Terre nicht wirklich als Badeurlaubsregion bezeichnen, wenn man bedenkt, dass so manche Ortschaft fernab der Küste liegt, währen der Abschnitt zwischen Portovenere und Monterosso nur einen einzigen wahren Badestrand (Corniglia) und nur einen sicheren Bootshafen bei Vernazza bietet. Nicht zuletzt ist da jene starke Bindung an die Erde, die der Natur zugunsten des Anbaus von Oliven, Wein, Zitrusfrüchten und Gemüse Meter für Meter abgerungen wurde. Darf man andererseits die Hänge nur deshalb als "Berge" bezeichnen, weil sie zerklüftet sind und ansonsten nichts wirklich Gebirgsartiges an sich haben? Nun, die Einzigartigkeit der Cinque Terre entzieht sich jeder Definition, wo Land und Wasser, schon an sich von starken Gegensätzen geprägt, seit Jahrhunderten die Grundlage für die Landschaftsgestaltung durch den Menschen bilden - ein sichtbares Zeugnis täglichen mühevollen Schaffens und fragiler Schönheit.Eine Wanderung in den Cinque Terre wird aus diesen Gründen zu einer spannenden und zugleich lehrreichen Reise, unbeschwert und reich an Eindrücken zum Nachdenken. Eine Reise zu Fuß auf ganzjährig begehbaren Wegen, die sich über Hunderte von Kilometern erstrecken, und wo jede Jahreszeit unterschiedliche Erlebnisse bietet. Ermöglicht der Sommer lange ganztägige Wanderungen, die of mit einem erfrischenden Sprung ins kristallklare Meerwasser enden, beschert der Frühling intensivere Farben und eine spektakuläre Blüte. Der Herbst vermittelt den wahren Charakter der Dörfer, wo wieder Ruhe einkehrt, sowie starke Farbkontraste in den bunten Wäldern, während sich dem Auge im Winter grandiose Ausblicke auf die Alpen und die Inseln der Ligurischen See bieten. Wie so oft erschließt sich dem neugieren und aufmerksamen Blick des interessierten Wanderers der ganze natürliche und menschliche Reichtum der leider fast zur Banalität degradierten Orte im stereotypen Postkartenformat, deren zahllose verborgene Überraschungsmomente sowie deren unerwartete Atmosphäre allen Wanderern, und fast immer auch Familien, offenstehen und Jung und Alt unvergessliche Erlebnisse bescheren.